Dieses Wochenende fanden im Wiener Dusika-Stadion die Staatsmeisterschaften im Mehrkampf statt (Allgemeine Klasse, U20, U18).
Im Siebenkampf der Männer konnte sich wie erwartet der große Favorit Dominik Distelberger deutlich durchsetzen. Im Fünfkampf der Frauen war es wie erwartet lange spannend, am Ende hatte aber U20-Athletin Chiara-Belinda Schuler die Nase vorne.
Erster Hallen-Staatsmeister-Titel für Chiara-Belinda Schuler
Nach zwei von fünf Bewerben lagen Sigrid Portenschlager (DSG Wien) und U20-Athletin Chiara-Belinda Schuler (TS Hörbranz) noch Kopf an Kopf an der Spitze der Gesamtwertung. Im Kugelstoß (12,44m) und im Weitsprung (tolle 5,88m) konnte sich die Vorarlberger Freiluftstaatsmeisterin aber einen komfortablen Vorsprung herausarbeiten, den die Wienerin auch mit einem beherzten 800m-Lauf (2:21,85min) nicht mehr wettmachen konnte.
So holte sich die U18-EM-Bronzemedaillengewinnerin von Györ 2018 nun mit 3.784 Punkten (PB) auch ihren ersten Staatsmeistertitel der allgemeinen Klasse in der Halle im Fünfkampf. Silber ging an Sigrid Portenschlager (DSG Wien, 3.639 Pkt.), Bronze ebenfalls an eine U20-Athletin, Lucille Okafor (ULC Linz Oberbank, 3.073 Pkt.)
Chiara-Belinda Schuler: „Mit den 8,64s über die Hürden hat der Wettkampf gleich gut angefangen für mich. Hoch ist nicht so meine Disziplin, obwohl ich beim Einspringen ein besseres Gefühl hatte. Kugel ist ganz ok, ich bin diese Saison endlich wieder im stabilen 12er-Bereich unterwegs. Weit gibt mir momentan sehr viel Selbstvertrauen für den Mehrkampf, weil ich seit kurzem sehr konstant an die 6 Meter heranspringe. Über 800m war ich auf der dritten Runde etwas zu langsam, da muss ich im Freien dann eindeutig schneller laufen. Der Gesamtsieg freut mich natürlich sehr, im Großen und Ganzen bin ich ganz zufrieden mit dem Mehrkampf, auch wenn man natürlich immer etwas besser machen kann. Mein Ziel für den Sommer ist die U20-WM in Kenia.“
Bei der U20 weiblich siegte Chiara-Belinda Schuler (TS Hörbranz, 3.784 Pkt.) ungefährdet vor Lucille Okafor (ULC Linz Oberbank, 3.073 Pkt.).
Distelberger holt Titel im Siebenkampf Männer
Leichte Probleme im Adduktorenbereich machten Dominik Distelberger (UVB Purgstall) heute im Siebenkampf zu schaffen. Mit 8,12s über die 60m Hürden und 4,80m im Stabhochsprung setzte er die Tendenz des ersten Tages fort und blieb jeweils etwas hinter seinen Bestleistungen zurück.
Mit 5.536 Punkten holte der Niederösterreicher damit zum bereits vierten Mal den Titel bei den Hallen-Mehrkampf-Staatmeisterschaften.
„Das waren alle Leistungen, die ich jederzeit abrufen kann. Wichtig war aber zu sehen, dass die Achillessehne auch die beiden Hallen-Mehrkämpfe gut ausgehalten hat. Nach dem schlimmen letzten Jahr kann ich jetzt endlich wieder das trainieren, was ich will. Jetzt werde ich mich im Freien auf meine Stärken konzentrieren und vor allem wieder an der Schnelligkeit arbeiten. Wir werden jetzt auch keinen neuen Aufbau machen, sondern weitertrainieren und schon in 2,5 Monaten den ersten Zehnkampf bestreiten.“
Der Kampf um die weiteren Medaillen verlief bis zum Schluss hochspannend. Nach mehreren Positionswechseln konnte sich Titelverteidiger Philipp Multerer (DSG Wien, 4.938 Pkt.) Rang 2 sichern, nur knapp dahinter lagen der ehemalige Staatsmeister Dominik Siedlaczek (DSG Wien, 4.897 Pkt.) auf Rang 3.
EM-Limits und Topzeiten für Theuer und Steinhammer
Beim eDreams Mitja Marató de Barcelona konnten die beiden Österreicher Timon Theuer (DSG Wien) und Christian Steinhammer (ULC Riverside Mödling) ihre Bestzeiten klar steigern und auch das Halbmarathon-EM-Limit unterbieten.
Die beiden Schützlinge von Hubert Millonig absolvierten die ersten 10 Kilometer des Rennens gemeinsam und passierten die Marke mit dem deutschen Läufer Tobias Blum in 29:37.
Danach verschärfte Theuer das Tempo und lief auf die nächste Gruppe mit dem 6. der Cross-EM Samuel Fitwi und Simon Boch auf. Die angegebene Zwischenzeit bei 15km betrug 44:19. Steinhammer blieb in der Gruppe mit Blum lief bei 44:50 durch. Trotz etwas Gegenwind auf den letzten Kilometern lieferte Timon Theuer mit 62:34 (62:33 netto) die zweitschnellste jemals gelaufene, Zeit eines Österreichers ab, verbesserte seine Bestzeit aus dem Vorjahr damit um sagenhafte 4:23min und blieb als Gesamt 15. nur 52s über dem Rekord von Günther Weidlinger.
Christian Steinhammer verbesserte seine Bestzeit von 64:28 vom Wachau Halbmarathon ebenso deutlich auf 63:37 (63:36 netto), belegte Rang 31 und schob sich damit auf Rang 5 der ewigen ÖLV-Bestenliste. Zwischen den beiden liegen in der ewigen ÖLV-Bestenliste mit Michael Buchleitner (62:39) und Peter Herzog (63:22) zwei Olympia-Athleten.
Beide unterboten damit neun Wochen vor dem geplanten Start beim Vienna City Marathon das Halbmarathon-EM-Limit für Paris (FRA) von 64:40 deutlich. Auch ein Start bei der Halbmarathon-WM Ende März in Gdynia (POL) wäre mit diesen Zeiten für Beide möglich, ist aber aufgrund der terminlichen Nähe zum VCM eher fraglich.