Beim UCI Europacup in Köln holt sich Tom Frühwirth den Sieg im Einzelzeitfahren und den zweiten Platz beim Straßenrennen.
Berichte aus Sicht von Tom Frühwirth:
Einzelzeitfahren – Sieg „over all“
Das Einzelzeitfahren beim EC in Köln ist wirklich ein Genuss. Eine echte Zeitfahrstrecke nur drei 90°Kurven, 5 leichtere Kurven und eine 180° Wende auf 20 Kilometer und dazu noch etwas wellig.
Ich fand sofort in meinen Rhythmus und war direkt im „flight-mode“. Wie üblich hatte ich in der zweiten Hälfte einen Leistungsabfall von zirka 4%, aber das zeigt ja nur, dass man wirklich alles gibt. So war im Ziel wirklich „nichts“ mehr „vorhanden“.
Schon auf der Strecke konnte ich den vor mir gestarteten Jonas van der Steene (BEL) einholen und da er mein Hauptkonkurrent war, dadurch auch die Klasse H4 gewinnen. Mit 27min42sec, was 43,5km/h im Schnitt endspricht, wurde es sogar der Sieg über alle Handbike-Klassen. Obwohl für niedrigere kleinere Klassen ein umfangreicher Zeitfaktor angewendet wurde.
Straßenrennen (06.06.2022) – Platz 2 / Sieg MH4
Die Strecke des Straßenrennens war zwar mit 2,2Kilometer Runden und nur 4 90Grad Kurven alles andere als anspruchsvoll, aber solche „Radsport-Kriterien“ sind dafür von Start bis Ziel am Anschlag.
Die Runde 1 führte ich gleich an und dann betrachtete ich das Rennen 1,5 Runden. Es war mir aber zu hektisch und mit einer sehr harten Attacke schaffte ich es gleich mich zusammen mit Jonas van de Steene (BEL / MH4) und Mitch Valize (NED / MH5) abzusetzen.
Die 8 folgenden Runden war ich an der Spitze und setzte 2mal pro Runde eine Attacke. Die Zeit dazwischen nutzte ich zum Erholen, beide wollten aber nicht führen.
In diesen Runden sah ich, dass ich eine Kurve deutlich schneller als die anderen beiden fahren konnte, es benötigte dafür aber auch sehr viel Risiko.
Also legte ich in der folgenden Runde nach dieser Kurve alle Karten auf den Tisch und gab eine halbe Runde alles was ich hatte. Mit dieser Attacke konnte ich mich wirklich von Jonas van de Steene absetzen.
Ich hätte es mir nicht wirklich erwartet. Er hat erst vor 4 Wochen ein Weltcup-Rennen gewonnen und sich dort selbst alleine vom ganzen Feld absetzte.
Der Niederländer Mitch Valize „sprang“ dann aber noch nach und so wechselten wir uns bis zum Ziel ab.
Die letzten 2 Runden waren dann zwar wieder im „Kriegsmodus“, aber keiner von uns konnte eine Entscheidung herbeiführen. Im Zielsprint gab ich natürlich alles. Gegen den zurzeit besten „Knie-Handbiker“ der Welt, hatte
erwartungsgemäß nicht den Funken einer Chance. Trotzdem war es ein super Rennen.