Handbiker Thomas Frühwirth gewann in der Klasse H4 seine zweite Paralympics-Medaille. Letzendlich musste er sich, wie schon vor fünf Jahren in Rio de Janeiro im Einzelzeitfahren, nur dem Niederländer Jetze Plat geschlagen geben.
„Ich wollte um Gold kämpfen und bin schon in der ersten Runde ziemlich am Limit gefahren. Dadurch war es ab der zweiten Runde nur noch brutal.“
So brutal, dass der Steirer bei Temperaturen um die 33 Grad und extrem hoher Luftfeuchtigkeit auf der anspruchsvollen Strecke („Schnell, steil, technisch!“) sogar koordinative Probleme bekam. „Ich habe nur noch eingeschränkt gesehen, musste aufpassen, dass es mich nicht aus den Kurven raushaut. Als ich über die Ziellinie gefahren bin, war ich komplett blau. Aber sch… drauf, ich habe die Medaille“, so der Ausnahme-Ausdauerathlet, der auch mehrere Ironman-Weltrekorde hält.
Dass er im Duell mit Dauerrivale Jetze Plat – der Niederländer gewann am Sonntag bereits Triathlon-Gold – den Kürzeren zog, spielte heute keine Rolle. „Gegen ihn war heute kein Kraut gewachsen, er hat einfach eine unglaubliche Laktathärte. Im Triathlon hat ihm der Diesel-Generator gereicht, aber heute hatte er Kerosin im Tank.“
Dass mit Alexander Gritsch sein Teamkollege ebenfalls aufs Stockerl raste, bekam Frühwirth erst mit, als der Tiroler neben ihm in der Mixed Zone parkte. „Genial! Ich freue mich total für ihn, weil ich seinen Weg in den letzten Jahren begleitet und ihn auch ein bisschen mitgezogen habe.“