Sport Austria Finals: Sasha Serebrennikova, Weltmeisterin zwischen Wissenschaft und Wolken

Sie ist Weltmeisterin, Wissenschaftlerin und Wegbereiterin: Sasha Serebrennikova (Hängegleiterclub Steiermark) hebt nicht nur sportlich ab, sondern auch beruflich – und das im wahrsten Sinn des Wortes. Die gebürtige Moskauerin lebt heute in Graz, forscht an nachhaltigen Materialien und zählt zugleich zur Weltelite im Drachenfliegen. In einer von Männern dominierten Luftsportwelt setzt sie neue Maßstäbe. In wenigen Tagen hebt sie bei den Österreichischen Meisterschaften im Streckenflug ab, die im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (18. – 22. Juni) ausgetragen werden. Von Donnerstag bis Sonntag stehen hoch oben über Innsbruck insgesamt vier Tasks auf dem Programm. Quelle: sportaustria.at

Am Gipfel der Seegrube in Tirol, wo sich Wanderer und Touristen an Knödeln und Panorama erfreuen, bereitet sich eine Frau auf etwas ganz anderes vor: den Start in ein neues Abenteuer hoch über Innsbruck. Ihr Name ist Alexandra „Sasha“ Serebrennikova – Weltmeisterin im Drachenfliegen, Pionierin im Luftsport und SPORTUNION-Mitglied (Hängegleiterclub Steiermark) mit einer bemerkenswerten Geschichte. Die heute 39-jährige Athletin zählt zur Weltspitze im Streckenflug – einer Disziplin, bei der mit einem Hängegleiter beeindruckende Distanzen in der Luft zurückgelegt werden. Das klingt nach Freiheit, Weitblick und Wind in den Haaren – ist aber harte Arbeit. Denn der Drachen wiegt rund 50 Kilogramm, das Startprozedere verlangt Kraft, Ausdauer und Präzision. „Ich trage beim Start fast mein eigenes Körpergewicht“, sagt die zierliche Sportlerin.

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© Adventure Flying

Ein seltener Anblick in der Luft – eine Frau mit Drachen

Obwohl Drachenfliegen traditionell von Männern dominiert wird, hat sich Sasha an die Spitze gekämpft. Ihren ersten Flug absolvierte sie 2010 in Russland – eher zufällig über einen damaligen Partner. Was als Neugier begann, wurde zur Leidenschaft. Bei einem Roadtrip durch Europa kam sie dem Sport näher – erst als Fahrerin, später als Pilotin. „Wenn es sich ausging, durfte ich selbst fliegen“, erzählt sie heute lachend. Wenige Jahre später stellte sie Weltrekorde auf, darunter einen 408 Kilometer langen Flug durch Australien – acht Stunden lang, mit Spitzengeschwindigkeiten über 100 km/h.

Von Moskau über Graz zu Gold

Sasha wuchs in Moskau auf und kam 2018 aus beruflichen Gründen nach Österreich. Ihr Ziel war klar: Sie wollte Wissenschaftlerin werden und zugleich fliegen. Heute lebt sie in Graz, arbeitet als Materialwissenschaftlerin in der Forschung und entwickelt nachhaltige Verpackungslösungen. An der TU Graz studierte sie Advanced Materials Science und startete später in die industrielle Forschung. Die Entscheidung für Österreich war goldrichtig – auch im sportlichen Sinn. 2023 krönte sich Sasha bei der Drachenflug-WM in Nordmazedonien zur Weltmeisterin. Neun Wettkampftage, fünf Etappensiege – der Lohn für jahrelangen Trainingsfleiß und mentale Stärke. „Ich wusste, dass ich mit den Besten mithalten kann“, sagt sie heute.

Fliegen als Lebensschule

Trotz aller Erfolge ist Sasha keine, die nur auf Podestplätze schielt. „Fliegen ist für mich ein Fenster in die Welt“, sagt sie. „Ich habe Orte gesehen, die für viele unerreichbar sind.“ Für sie ist der Flug selbst ein Symbol fürs Leben: Höhen und Tiefen, unerwartete Wendungen – und das Wissen, dass man immer wieder aufs Neue eine Lösung finden muss. In Kürze steht sie bei den Sport Austria Finals wieder am Start. Dort wird sie bei den Österreichischen Meisterschaften im Streckenflug antreten – gegen Männer und Frauen zugleich. Gewinnen ist dabei gar nicht ihr Hauptziel. „Ich fliege, um zu lernen, zu wachsen und zu entdecken“, sagt sie. Und: „Jeder Flug ist wie ein kleines Leben.“

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