Stellungnahme der SPORTUNION zum Missbrauchsfall um einen Wiener Lehrer

Die SPORTUNION hat am Mittwoch durch eine Medienanfrage erfahren, dass der tragische Missbrauchsfall rund um einen Wiener Lehrer 2019 auch direkten Bezug zur SPORTUNION bzw. unserem Sportvereinsbetrieb hat. Das trifft uns als Dachverband hart, zumal wir gerade im Zusammenhang mit Prävention von sexualisierter Gewalt in den vergangenen Monaten und Jahren viel geleistet haben und für uns das Wohl der zahlreichen Kinder in unseren Vereinen oberste Priorität hat.

Vorfälle auf Vereinsebene waren nicht bekannt

Dass der Hauptbeschuldigte, der sich 2019, nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe, das Leben genommen hat, auch in einem unserer Vereine aktiv war, wussten wir. In der Folge hatten wir aber keinen Grund zur Annahme, dass es auch im Rahmen des Trainings- und Spielbetriebs des Vereins zu Übergriffen gekommen sein könnte. Wir haben auf Landes- und Bundesebene von keiner der involvierten Instanzen von einem derartigen Verdacht erfahren.

Die schrecklichen Vorwürfe wurden schon damals natürlich dennoch auch innerhalb der SPORTUNION aufgearbeitet und von einer Arbeitsgruppe behandelt. Neben unseren Schutz- und Präventionsbeauftragten waren auch externe Opferschutzorganisationen aktiv. Die SPORTUNION Wien hat den Vereinsmitgliedern eine Informationsveranstaltung angeboten, mangels Anmeldungen fand diese aber nicht statt. Für die Funktionäre des Vereins gab es im November 2019 eine verpflichtende Schulung.

Vorwürfe werden aufgearbeitet

Aufgrund der neuen Vorwürfe gegen zwei potenzielle Mittäter wird der Fall innerhalb der SPORTUNION neu aufgearbeitet. Die genauen Inhalte der Sachverhaltsdarstellung bzw. die Vorwürfe kennen wir bislang nicht. Wir wissen aber, dass beide Beschuldigten beim besagten Verein aktiv waren. Der ältere der beiden Beschuldigten ist seit Ende 2019 nicht mehr im Verein, hat überhaupt keinen Bezug mehr zu Verein oder Verband. Der Jüngere war bis zuletzt auf verschiedenen Ebenen im Verein und in der SPORTUNION Wien aktiv und engagiert. Für den Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung, er hat am Mittwoch erstmals von den Vorwürfen erfahren. Alle seine ehrenamtlichen Funktionen wurden mit dem gestrigen Tag bis zur Klärung der Sachlage ruhend gestellt.

Wir wissen aktuell, dass der Aufarbeitungsprozess mit möglichen weiteren Betroffenen noch im Gange ist. Gleichzeitig werden wir die weiters aufgetauchten Anschuldigungen dazu nutzen, ein vollumfängliches Kinderschutz- und Präventionskooperationskonzept gemeinsam mit dem Verein zu erarbeiten und umzusetzen. Parallel wünschen wir uns als Verband eine lückenlose Aufklärung und Abstimmung mit den ermittelnden Behörden. Im Verein wird es zudem erneut die Möglichkeit für Kinder und Eltern geben, sich von Experten zu dem Thema beraten zu lassen.

Maßnahmen auf Verbandsebene

Die SPORTUNION hat seit Bekanntwerden des Falles im Jahr 2019 in regelmäßigen Abständen Schulungen und Workshops zum Thema abgehalten. Bereits davor hat die SPORTUNION einen Ehrenkodex entwickelt, der den Funktionären und Trainern zum Unterschreiben vorgelegt wurde. Zudem wurde in der Folge auch ein Konzept gegen sexuelle Gewalt im Sport ausgearbeitet. Vor einem Monat wurde im Präsidium dann die Umsetzung eines Kinderschutz- und Präventionskonzeptes beschlossen. Dieses wird in den kommenden Monaten mit einer renommierten Organisation aus dem Bereich Kinderschutz ausgearbeitet. Ziel ist die eine maßgeschneiderte Kinderschutzrichtlinie.

Oben die Stellungnahme in der Originalfassung. Entgegen der damaligen medialen Berichterstattungen hat die Staatsanwaltschaft in der Folge keinen Anfangsverdacht gegen die beiden Beschuldigten erkannt und keine Ermittlungen aufgenommen.

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