Handbuch zu Menschenrechten bei internationalen Sportereignissen präsentiert

Vizekanzler und Sportminister Kogler präsentierte das Handbuch, dass die österreichischen Sportverbände dabei unterstützen soll, zukünftige Sportereignisse von internationalem Format im Sinne der Menschenrechte zu gestalten.

Sport ist ein starker, weltweiter Antrieb und kann dazu beitragen, Menschenrechten durch die Knüpfung sozialer und internationaler Kontakte zum Durchbruch zu verhelfen. Die Schattenseiten des Sports bedingen andererseits auch die Gefahr, Menschenrechte zu ignorieren oder gar zu verletzen. Die Fußball WM 2022 in Katar ist schon vor Beginn ein mahnendes Beispiel dafür.

Handbuch als Wegweiser

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler hob bei der Präsentation am Montagabend in der Diplomatischen Akademie die europäische Dimension, aber auch die nationale Verantwortung heraus: „Der Zeitpunkt der Veröffentlichung des Handbuchs könnte nicht besser gewählt sein. Gerade die Fußball-EURO hat gezeigt, das Thema ,Sport und Menschenrechte‘ bewegt. Und ich bin mir sicher: Das Thema ist gekommen um zu bleiben. Die Debatten haben viel erzeugt, unter anderem bei den Sponsoren, das war vor ein paar Jahren noch ganz anders. Auch bei den internationalen Sportverbänden, die für Vergabeentscheidungen verantwortlich sind, hat ein Umdenken begonnen. Das Handbuch ist aber ebenso ein wichtiger Wegweiser für Verbände in Österreich, die Sportereignisse organisieren. Auch hier muss das Thema Menschenrechte verstärkt mitgedacht werden, etwa wenn es um die internationalen Lieferketten geht.“

Das nun vorliegende Handbuch soll allen künftigen heimischen Organisatorinnen und Organisatoren von Sportveranstaltungen, dazu zählen Bund, Länder, Gemeinden, Städte und Wirtschaftspartner, ein Ratgeber bei der schrittweisen Planung ihrer Events sein – von der Konzeption bis zur abschließenden Evaluierungsphase.

Vorreiterrolle für Österreichs Sport

Martin Kainz von der fairplay Initiative am Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation (VIDC), verantwortlich für die Erarbeitung des Handbuchs, streicht die Vorreiterrolle heraus, die der österreichische Sport dadurch einnimmt: „Weltweit gibt es ganz wenige Länder mit vergleichbaren Initiativen. Der österreichische Sport ist auf einem sehr guten Weg, Pionierarbeit zu leisten und anderen Ländern und Verbänden als Vorbild zu dienen.“  Unterstützung bei der Erstellung des Handbuchs kam von nationalen und internationalen Expertinnen und Experten sowie von den Verbänden der im Ministerium angesiedelten Arbeitsgruppe Sport und Menschenrechte.

Ein Mitglied dieser Arbeitsgruppe ist Martin Poiger, Präsident des Österreichischen Judoverbandes. Er beschreibt, dass die Menschenrechte bei der Vergabe von Sportgroßevents bisher kaum eine Rolle spielten. Zugleich sind Verbände aber immer mehr mit menschenrechtlichen Fragen konfrontiert. Das kann auch die Europameisterin im Tischtennis, Liu Jia, bestätigen. Sie nimmt in Tokio bereits an ihren 6. Olympischen Spielen teil und findet es wichtig, dass die Einhaltung der Menschenrechte nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch für Verbände und Länder immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Sylvia Schenk von Transparency International Deutschland hat den Deutschen Fußball-Bund bei dessen Menschenrechts-Strategien unterstützt und weiß als ehemalige Präsidentin des Deutschen Radsportverbandes: „Verbände haben die Verantwortung, menschenrechtliche Vorkehrungen zu treffen. Abhängig von der Art der Veranstaltung können bereits wenige Maßnahmen reichen, oft braucht es aber auch umfassendere Konzepte zur Begegnung der Herausforderungen.“

Link zum Handbuch “Internationale Sportereignisse und Menschrechte”

© Foto: BMKÖS/HBF/ Daniel Trippolt
Foto: BMKÖS/HBF/ Daniel Trippolt
Übersicht der Inhalte

Ziel des Handbuchs ist:

  • Verbände zu animieren, ihre Sportereignisse im Sinne der Menschenrechte zu gestalten,
  • Praktische Anleitung und Unterstützung bei der Umsetzung zu bieten,
  • Sowie allgemein für die Wahrung der Menschenrechte zu sensibilisieren

Das Handbuch gliedert sich in:

  • Potenziale & Aktuelle Entwicklungen (Kapitel 1 & 2)
  • Internationale Standards & Nationale Relevanz (Kapitel 3 & 4)
  • Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (geben Rahmen – Kapitel 5)
  • Umsetzung in Österreich & Kontakte (Kern des HB – Kapitel 6 & 7)

Der Kern des Handbuchs ist nach folgenden vier Säulen der Umsetzung aufgebaut:

–> Säule 1: Öffentliches Bekenntnis zu den Menschenrechten, Menschenrechtsstrategie entwickeln und Einbettung in die Organisationsstruktur
–> Säule 2: Erstellen einer Risikoanalyse und Setzen von präventiven Maßnahmen
–> Säule 3: Kooperation mit Interessensgruppen und Zugang zu Abhilfe
–> Säule 4: Laufende Kontrollen, Kommunikation nach innen und außen, Wissensaufbereitung

Im Handbuch wird auf einzelne Menschenrechte, die im Rahmen von Sportereignissen besonders relevant sind, genauer eingegangen:

  • Arbeitsrechte
  • Kinderrechte
  • Menschenrechte in der Lieferkette
  • Gesundheit
  • Sicherheit
  • Freiheiten
  • Nichtdiskriminierung
  • Gleichstellung und Frauenrechte
  • Rechte von Menschen mit Behinderung
  • Nachhaltigkeit

Das könnte dich auch interessieren...

Ninja-Nachwuchs: Die neuen Meister der nächsten Generation!

Schlusstag der 2. Österreichischen Ninja-Meisterschaften by SPORTUNION: Vor den Augen von Stars der Ninja-Community wie z.B. Shariq Reza, Joshua Eder und den neuen AK-Titelträgern Andy Schlegl und Marlies Brunner krönten sich Xaver Heinrich und Lisa Machala (beide N0), Benjamin Splait und Anna Dautovic (beide N1) sowie Elias Sieder und Ayline Shala (beide N2) zu neuen Titelträgerinnen und Titelträgern der Nachwuchsklassen.

2. Österr. Ninja-Meisterschaften by SPORTUNION: Andreas Schlegl und Marlies Brunner sind die neuen Meister

Sie waren als Favoriten ins Rennen um den Titel der 2. Österreichischen Ninja-Meisterschaften by SPORTUNION ins Rennen gegangen und konnten diese Rolle auch perfekt umsetzen: Die neuen Titelträger in der Allgemeinen Klasse sind Andreas Schlegl bzw. Marlies Brunner und strahlten danach über’s gesamte Gesicht: "Ich hab in Stage 1 und Stage 2 nicht allzu viele