Marathon: Wutti gewinnt mit Rekord, Kosgei als Überraschungssieger

Im Wiener Prater fanden die Staatsmeisterschaften im Marathonlauf statt, die stark von diversen Corona-Einschränkungen geprägt waren. So waren maximal 100 Läufer/-innen zugelassen, die sich alle kurz vor dem Start einem Antigen-Test unterziehen mussten.

Sensationelle Leistung von Eva Wutti

Erst vor einer Woche hatte Eva Wutti (SU Tri Styria) in Valencia eine neue Halbmarathon-PB aufgestellt. Sie war aber unmittelbar danach wegen muskulärer Probleme aus dem Marathon ausgestiegen. Nun wollte sie in Wien einen neuen Anlauf auf das Olympia-Limit von 2:29:30 Std starten und galt als große Favoritin auf den Staatsmeistertitel.

Bei der Halbmarathonmarke lag die 31-Jährige genau auf Limit-Kurs, verlor dann auf den nächsten Runden aber ein paar Sekunden pro Kilometer. Mit einem starken Endspurt kam sie noch auf großartige 2:30:43 Std und verbesserte ihre PB (bisher 2:34:12) um knapp dreieinhalb Minuten, aufs Olympialimit fehlten am Ende nur 1:13 min. Damit erzielte sie auch exakt dieselbe Zeit wie Andrea Mayr (SVS LA) bei ihrem ÖLV-Rekordlauf 2009.

Rang 3 holte sich Halbmarathon-Staatsmeisterin Juila Mayer (DSG Wien), die bei ihrem Marathon-Debüt beachtliche 2:46:35 Std. lief.

Eva Wutti: „Ich freue mich mehr über den Rekord als ich mich über das verpasste Olympialimit ärgere. Ich hatte meine Erwartungen nach dem Lauf in Valencia etwas heruntergeschraubt, auch weil ich dachte es wird heute etwas zu kalt für mich sein. Aber das ging dann während des Rennens eigentlich, mit dem Lauf bin ich deshalb sehr zufrieden. Zwischen Kilometer 30 und 40 musste ich ziemlich kämpfen, aber gegen Ende hatte ich noch Reserven. Den Rekord jetzt mit Andrea gemeinsam zu halten ist etwas ganz Besonderes. Es ist eine Erleichterung, dass mir zum Ende dieses schwierigen Jahres noch einmal eine so eine gute Leistung gelungen ist.“

Olympialimit in Reichweite

Da aktuell erst 77 Läuferinnen direkt qualifiziert sind, die Mindestteilnehmerzahl für den Olympiamarathon aber für beide Geschlechter jeweils auf 80 festgelegt wurde, wäre nach derzeitigem Stand auch noch eine Qualifikation über das World-Ranking möglich. Der Qualifikations-Zeitraum im Marathon für Olympia 2021 geht noch bis 31. Mai.

Den Titel in der Teamwertung holte sich die DSG Wien in der Besetzung Julia Mayer, Nora Havlinova, Freya Wenske in 8:56:59 Std.

Überraschungs-Titel durch Isaac Kosgei

Der Kampf um ÖLV-Gold bei den Männern war extrem stark besetzt. Nach dem letztwöchigen Corona-Test-Drama in Valencia waren Valentin Pfeil und Timon Theuer (DSG Wien) noch ins Starterfeld aufgenommen worden. Dazu kamen mit Olympiastarter Peter Herzog (Union Salzburg LA) und Andreas Vojta als Pacemaker.

Von Beginn an wurde ein sehr flottes Tempo angeschlagen, denn für Pfeil und Theuer ging es neben dem Meistertitel auch um die Qualifikation für den Olympia-Marathon in Japan, 2:11:30 Std waren dafür notwendig. Die beiden Tempomacher lieferten einen perfekten Job ab und liefen konstante Kilometerzeiten um die 3:05min, was bei der Halbmarathonmarke genau Kurs auf die Olympia-Norm bedeutete.

Kurz danach war das Rennen aber für Valentin Pfeil vorbei, der Oberösterreicher stieg aus. Bei Kilometer 25 beendete Peter Herzog seine Tempoarbeit, nach vier Runden war auch für den toll arbeitenden Andreas Vojta Schluss. Zu Beginn der fünften Runde steigerte der niederländische Top-Läufer Bjorn Koreman nochmals das Tempo, das Timon Theuer nicht mehr halten konnte und rasch deutlich zurückfiel.

Nach 32km war dann auch für den Wiener das Rennen zu Ende, er musste aussteigen. Dadurch lag plötzlich Isaac Kosgei (TGW Zehnkampf Union) an der Spitze der Staatsmeisterschaftswertung, und in 2:26:35 Std ließ er sich seinen zweiten Titel auf dieser Distanz auch nicht mehr nehmen. Silber holte Patrick Krammer (DSG Wien, 2:29:11).

Isaac Kosgei: „Bei so vielen starken Läufern habe ich niemals mit dem Sieg gerechnet. Ich bin einfach nur mein Rennen gelaufen, wollte 2:25 erreichen und habe lange nicht gewusst, dass ich in Führung lag. Umso mehr bin ich überrascht und glücklich, heute hier gewonnen zu haben.“

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