Dieser Kampf war nichts für schwache Nerven. 1:5 lag Bettina Plank im 50kg-Finale bei ihrem Premier-Leauge Auftritt in Moskau bereits gegen die Kasachin Moldir Zhangbyrbay zurück, als sie 13 Sekunden vor Schluss noch den Ausgleich zum 5:5 schaffte. Trotz starken Aktionen musste sie sich aber schließlich geschlagen geben und durfte sich über den zweiten Platz freuen.
„Leider an Gold vorbeigeschrammt“, so das Resümee von Sportdirektor Martin Kremser nach der knappen 5:5 Senshu-Niederlage von Bettina Plank im Finale gegen die Kasachin Moldir Zhangbyrbay. Es war ein typisch offensiver „Plank-Fight“. Allerdings kassierte die Karate-do Wels-Athletin schon nach 33 Sekunden den letztlich entscheidenden Konter zum 0:1, der den Senshu (wer den ersten Treffer macht, gewinnt bei Remis) für die Kasachin bedeutet hatte.
Plank musste dann voll auf Angriff schalten, Moldir Zhangbyrbay kassierte wegen Inaktivität zwei gelbe Karten, punktete nur noch aus Kontern, die aber letztlich 42 Sekunden vor Schluss zur 5:1-Führung genügten. Ein Ippon und ein Tsuki brachten Plank aber auf 5:5 heran. In den letzten 13 Sekunden, lief die Kasachin nur noch auf und davon, kassierte aber keine weitere Strafe und schaffte dadurch mit 5:5 und Senshu die Revanche für die Olympia-Niederlage. „Ich bin vor allem mit der zweiten Hälfte des Kampfes zufrieden, weiß nun woran ich arbeiten muss“, analysierte die Heeressportlerin.
Mit Blick nach vorne
Für Plank glänzte Silber aber wie Gold – die 29-Jährige kam aufgrund der vielen Feierlichkeiten nach Olympia-Bronze mit viel zu wenig Vorbereitung nach Moskau und überraschte sich selbst mit ihrer starken Performance, qualifizierte sie sich doch mit vier Siegen und 15:1 Punkten für den Endkampf. Ein Riesen-Boost in Blickrichtung WM Mitte November in Dubai.
Fotos: Martin Kremser