Am 8. Juni fand im Sportzentrum Niederösterreich zum 15. Mal das “SPORTUNION Liese Prokop Memorial” statt. Beim Spitzenevent in St. Pölten gab es zahlreiche Leistungen auf aller höchstem Niveau. Darunter auch zwei neue ÖLV-Rekorde, aufgestellt von den UNION-Sportler:innen Markus Fuchs und Lena Pressler.
Als eines von vier heimischen Meetings mit “World Athletics”-Status zog das “SPORTUNION Liese Prokop Memorial” auch 2023 wieder zahlreiche Top-Athlet:innen in die niederösterreichische Landeshauptstadt. Erstmals war mit Christian Taylor sogar ein Doppel-Olympiasieger zu bewundern. Der Dreisprung- Star, der 2012 und 2016 Gold bei den Spielen holte, testete seine Schnelligkeit über die 100 Meter und traf dabei auf den schnellsten Österreicher, Markus Fuchs.
Fuchs ist schnellster Österreicher aller Zeiten
Und eben dieser Markus Fuchs war es, der für das Highlight des Meetings sorgte. Der 27-Jährige von der UNION St. Pölten stellte einen neuen österreichischen Rekord über 100 Meter auf. Fuchs gewann in 10,08 Sekunden. Zweiter wurde der Briten Elliot Jones in 10,20 Sekunden. Fuchs hatte bereits im Vorjahr den Uralt-Rekord (10,15 Sekunden) von Andreas Berger eingestellt und drückte diese nun nochmals um sieben Hundertstel. Auch Taylor lief in 10,58 Sekunden eine beachtliche Zeit, für das Podium reichte das aber nicht.
“Es fühlt sich sensationell an, das ist mein Stadion, das ist meine Bahn. Die Stimmung hier ist fantastisch. Ich habe heute mit allem gerechnet, aber nicht mit so einem Rennen, ich kann es noch gar nicht einordnen, das wird sicher noch ein paar Tage dauern. Ich kann mich an den Lauf gar nicht erinnern, ich war einfach locker drauf und entspannt. Ich habe immer groß geredet, aber meine ‘Road to 9,99’ kommt langsam in greifbare Nähe. Jetzt gehört der Rekord nur mir alleine, das ist so geil”, freute sich Fuchs.
Pressler pulverisiert eigenen Hürden-Rekord
Es war nicht der einzige ÖLV-Rekord an diesem Tag. Auch Lena Pressler von der UNION St. Pölten verbesserte beim Liese-Prokop-Memorial ihren österreichischen Rekord über 400 Meter Hürden deutlich. Sie wurde in 56,15 Sekunden Zweite hinter der Marokkanerin Noura Enadi. Damit dürfte sich die 22-Jährige auch in eine gute Position um einen Startplatz bei der WM in Budapest bringen und nächste Woche erstmals unter den Top-40 rangieren, die sich dafür qualifizieren. Vor fast genau einem Jahr hatte Pressler den Uralt-Rekord über 400 Meter Hürden auf 56,73s verbessert, legte heuer eindrucksvoll nach.
“Mit dem österreichischen Rekord hätte ich heute nicht gerechnet. Ich freue mich aber sehr, vor allem, da es wieder auf meiner Heimanlage vor diesem Publikum passiert ist. Ich bin wie immer etwas verhalten weggelaufen, anders als letzte Woche in Regensburg habe ich aber in der zweiten Kurve mehr Druck gemacht und konnte das Tempo auch gut bis ins Ziel halten. Die WM haben wir noch überhaupt nicht im Fokus, jetzt konzentriere ich mich einmal auf die U23-EM, aber es wäre der Wahnsinn, wenn es dann mit der WM klappen würde”, jubelte Pressler.
Starke Leistungen für Österreich und SPORTUNION-Vereine
Österreichische Siege gab es auch für Diskus-Star Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA) mit 63,61 Meter, Victoria Hudson (SVS LA) im Speerwurf mit 59,18 Meter und Lionel-Afan Strasser (ATSV OMV Auersthal) im Hochsprung mit 2,13 Meter. Dazu kamen starke Leistungen von Magdalena Lindner (UNION St. Pölten) mit 11,43 Sekunden über 100 Meter, der zweitschnellsten Zeit ihrer Karriere, was Platz 4 ergab und Mehrkampf-Ass Verena Mayr (UNION Ebensee), sie belegte über 100 Meter Hürden mit 13,75 Sekunden Rang 6 im Finale.
Über 400 Meter Hürden der Männer wurde Andreas Wolf (ULC Weinland) in 51,12 Sekunde Dritter und bester Österreicher, sein Trainingskollege Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) wurde in 52,42s Vierter. Über 1500 Meter der Frauen steigerte Hallen-Doppel-Staatsmeisterin Sandra Schauer (UNION St. Pölten) ihre persönliche Bestleistung mit Rang 5 und einer Zeit von 4:29,45 Minuten deutlich. Die genauen Ergebnisse können online abgerufen werden.
Alle Fotos: ÖLV/Alfred Nevsimal