“Sparen am Sport ist Sparen an der Zukunft! Sport bewegt und spart Millionen!”

Am Tag nach der Budgetrede von Finanzminister Markus Marterbauer haben heute führende Vertreter des österreichischen Sports im Haus des Sports in Wien Stellung zu den geplanten Einsparungen bezogen. Konkret: Sportaustria-Präsident Hans Niessl, SPORTUNION-Präsident und Sport Austria-Vizepräsident Breitensport Peter McDonald, Horst Nussbaumer (Präsident Österreichisches Olympisches Comité ÖOC), Harald Mayer (stellvertretender Vizepräsident für Leistungs- und Spitzensport Sport Austria) und Nicolas Langmann (Rollstuhl-Tennis). Sie warnten vor massiven und schmerzhaften sowie nachhaltigen Auswirkungen auf Spitzen- und Breitensport und zeigten gemeinsam auf, welche Maßnahmen jetzt notwendig sind, um die Zukunft des organisierten Sports in Österreich abzusichern (Quelle: Presseaussendung)

Im Zentrum der gestrigen Budgetrede stand der Sparkurs der Bundesregierung. Auch der Sport ist davon massiv betroffen: Im Doppelbudget 2025/26 sind deutliche Kürzungen der Fördermittel vorgesehen. Sport Austria-Präsident Hans Niessl warnt vor den weitreichenden Folgen für das gesamte Sportsystem. Die staatlichen Fördermittel sinken im Vergleich zum Vorjahr um rund 30 Millionen Euro – aus Sicht von Sport Austria entspricht das einem Rückgang von rund 13 Prozent. Betroffen sind sowohl der Spitzen- als auch der Breitensport sowie die gesamte Vereinslandschaft.

Statt jetzt zu sparen, sollte man in den Sport und damit in die Gesundheit der Menschen investieren, um dadurch langfristig zu sparen

Peter McDonald

© Nino Manuguerra
Peter McDonald mit Anstecker_Querformat
© Sport Austria/Leo HAGEN
Sport Austria Mediengespräch
Sport Austria Mediengespraech, Harald Mayer – stellvertretender Vizepräsident Sport Austria, Sport Austria-Präsident Hans Niessl, Horst Nussbaumer – Präsident (ÖOC, 14.05.2025, Haus des Sports, Wien

30 Millionen weniger

Die staatlichen Fördermittel sinken im Vergleich zum Vorjahr um rund 30 Millionen Euro – aus Sicht von Sport Austria entspricht das einem Rückgang von rund 13 Prozent. Betroffen sind sowohl der Spitzen- als auch der Breitensport sowie die gesamte Vereinslandschaft.

Die Kürzungen im Überblick:

  • Besondere Bundes-Sportförderung: von 120 Mio. Euro (2024) auf 110 Mio. Euro (2025)
  • Allgemeine Bundes-Sportförderung: von 104,88 Mio. Euro auf 85,04 Mio. Euro
  • Gesamtes Sportbudget inkl. GmbH der Bundessporteinrichtungen: von 231,53 Mio. Euro auf 201,69 Mio. Euro

“Diese Kürzungen gefährden das Fundament des Sports”

“Österreich muss sparen – das gilt auch für den Sport. Doch wir müssen aufpassen, dass das bewährte Sportsystem an der einen oder anderen Stelle nicht ins Wanken gerät oder gar kippt”, warnt Hans Niessl und betont, dass es – wie kolportiert – zuletzt auch keine überproportionale Förderung des Sports gegeben habe: „Die Erhöhung der Besonderen Bundes-Sportförderung von 80 auf 120 Millionen Euro im Jahr 2023 ist schon wieder von der Inflation aufgefressen worden. Davor wurde rund ein Jahrzehnt nicht erhöht!” Aktuell sei besonders kritisch, dass der Sport gleich doppelt unter Druck gerate: Einerseits durch die geplanten Förderkürzungen, andererseits durch mögliche Rückgänge im Sponsoring. Letztere könnten entstehen, wenn Wettanbieter versuchen, die seit 1. April geltende Erhöhung der Wettspielabgabe von 2 % auf 3,5 % – und ab 1.1.2025 auf 5 % – zu kompensieren.

Österreich ist ein Sportland. Aber es ist noch viel zu tun, um eine Sportnation zu werden

Hans Niessl

© GEPA_pictures_Alexander_Solc
Hans Niessl_

“Zwingend ein Comeback-Paket”

Niessl fordert daher: „Diese Einschnitte sind für den organisierten Sport fatal! 540.000 Ehrenamtliche, die sich 1,9 Millionen Stunden pro Woche unentgeltlich für die Gesellschaft engagieren, werden abermals mit harten Einschnitten konfrontiert! Der Sport nimmt das zur Kenntnis und ist auch bereit, seinen Beitrag zu leisten. Jedoch müssen diese Einschnitte zwingend auf zwei Jahre begrenzt sein, um keinen nachhaltigen, irreparablen Schaden in den Strukturen zu verursachen! Danach braucht es zwingend ein Comeback-Paket – das haben wir auch bereits Staatssekretärin Michaela Schmidt mitgeteilt und wir werden auch weiterhin den Dialog mit der Regierung suchen. Der Sport benötigt Planungssicherheit und vor allem Impulse, um seine Rolle als gesellschaftlicher Motor erfüllen zu können.”

© Sport Austria/Leo HAGEN
Sport Austria Mediengespräch
© Sport Austria/Leo HAGEN
Sport Austria Mediengespräch

Das geforderte Comeback-Paket ab 2027 soll unter anderem folgende Maßnahmen enthalten:

  • Rückkehr zum Ausgangsniveau der Besonderen Bundes-Sportförderung von 120 Mio. Euro sowie der Allgemeinen Bundes-Sportförderung von rund 105 Mio. Euro
  • Wiedereinführung der erfolgsorientierten Komponente im Glücksspielgesetz
  • Zweckwidmung der erhöhten Wettspielabgabe für den Sport in Höhe von mindestens 50%
  • Umsetzung einer Infrastrukturoffensive
  • Längst fällige Ausrollung der täglichen Bewegungseinheit zum Wohle unserer Kinder und Gesellschaft
  • Maßnahmen zur Entbürokratisierung und Verwaltungsvereinfachung zur Stärkung ehrenamtlicher Strukturen

Breitensport hilft Gesundheitswesen – Tägliche Bewegungseinheit als Zukunftsprojekt sichern

Peter McDonald, Vizepräsident für Breitensport, verweist auf den hohen volkswirtschaftlichen Nutzen: „Der organisierte Sport spart dem Gesundheitssystem jährlich rund 530 Millionen Euro. Würde es gelingen, die sportlich aktive Bevölkerung um nur zehn Prozent zu steigern, brächte das weitere 120 Millionen Euro an Einsparungen. Die Tägliche Bewegungseinheit (TBE) ist in diesem Zusammenhang ein ganz besonderes, zukunftsweisendes Projekt zur Gesundheitsförderung und erreicht bereits über 300.000 Kinder pro Jahr. Getragen wird sie von den drei Dachverbänden ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION, die über 335.000 Bewegungseinheiten mit 3.300 qualifizierten Coaches aus 700 Vereinen umsetzen.” McDonald betont: „Dieses Projekt fördert nicht nur die körperliche und mentale Gesundheit der nächsten Generation, sondern trägt auch zur Bildungsqualität, sozialen Chancengleichheit und gesellschaftlichen Resilienz bei. Die TBE schafft zudem neue Arbeitsplätze und entlastet langfristig das Bildungs- und Gesundheitssystem. Deshalb müssen künftig alle einen Beitrag leisten, um dieses Projekt zu sichern und weiter auszubauen – nicht nur der Sport.”

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