Am 8. März wird weltweit der Internationale Weltfrauentag begangen. Innerhalb der SPORTUNION wird die Gleichstellung von Frau und Mann in jedem Bereich nicht nur sichergestellt, sondern Tag für Tag auch gelebt. Das belegen auch die Resultate jener Befragung der Landesverbände und des Bundesverbands zum Thema Chancengleichheit, die von der SPORTUNION einmal pro Jahr durchgeführt wird.
Die SPORTUNION-Umfrage
“Der Weltfrauentag erinnert uns daran, die Bedeutung von Gleichberechtigung immer wieder zu thematisieren”, so Peter McDonald. “Doch entscheidend ist es, Reden den Taten folgen zu lassen.” Aus diesem Grund und, um im Fall von ungleichmäßiger Behandlung rechtzeitig einschreiten zu können, führt die SPORTUNION einmal im Jahr eine Befragung der Landesverbände und des Bundesverbands zum Thema Chancengleichheit durch. In den ersten beiden Februar-Wochen war es wieder so weit, anlässlich des internationalen Weltfrauentages am 8. März werden die Ergebnisse präsentiert. Die Resultate kurz zusammengefasst: “Wir sind damit gut auf dem Weg. Wir dürfen dieses wichtige Thema aber auch in den nächsten Jahren nicht aus den Augen verlieren.”
Zahlen. Daten. Fakten.
In der SPORTUNION sind drei von zehn Präsidenten, 33 Prozent der Vizepräsidenten bzw. Vizepräsidentinnen sowie 32 Prozent der Vorstandsmitglieder weiblich. In den Vereinen liegt die Quote allerdings wesentlich tiefer: Nur 16 Prozent der Leitungsorgane und 28 Prozent der Vereinsfunktionäre sind weiblichen Geschlechts. Auf die Frage, ob seit 2015 Maßnahmen gesetzt wurden, um in Entscheidungspositionen mehr Frauen einzustellen, antworteten 90 Prozent der Befragten mit “Ja”. Die wichtigsten Werkzeuge, um dieses Ziel zu erreichen, waren Trainingsseminare, Workshops sowie Aktionspläne zur Erhöhung der Anzahl an Frauen in Entscheidungspositionen. In 90 % aller aktuellen Sportstrategiepläne wird die Chancengleichheit von Frauen und Männern per se erwähnt.
Die wichtigsten Ergebnisse der SPORTUNION-Befragung
3 von 9 | Präsidenten in der SPORTUNION sind weiblich |
33 % | der Vizepräsidenten sind weiblich |
32 % | der Vorstandsmitglieder sind weiblich |
41 % | der bei den in SPORTUNION-Landes- und Bundesorganisationen angestellten Coaches/Trainer:innen sind weiblich |
56:44 | zugunsten der Frauen ist die Geschlechterverteilung unter den Voll- und Teilzeitangestellten innerhalb der SPORTUNION |
90% | aller aktuellen Sportstrategiepläne beinhalten die Chancengleichheit von Frauen und Männern als wichtiges Thema |
43% | der Vereinsmitglieder österreichweit sind weiblich. |
16% | der Leitungsorgane in den Vereinen sind weiblichen Geschlechts. |
28% | der Vereinsfunktionäre sind weiblichen Geschlecht |
Sportgleichheit bedeutet, eine gerechte und inklusive Umgebung im Sport zu schaffen, in der Frauen die gleichen Möglichkeiten und Rechte haben wie Männer
Gender Equality: Teil des täglichen Lebens
“In der SPORTUNION legen wir großen Wert darauf, sicherzustellen und zu betonen, dass Sport für alle ansprechend sein sollte. Mädchen und Frauen sollen unabhängig von ihrem Alter sowie sozialem und kulturellem Hintergrund die Möglichkeit haben, ihren Sport in einer sicheren Umgebung auszuüben, Führungspositionen einzunehmen und dabei Freude zu erleben”, betont auch Stefan Grubhofer, Generalsekretär der SPORTUNION. Nicht nur durch einen entsprechend hohen Anteil an Frauen in Führungspositionen, sondern auch durch inhaltliche Förderung relevanter Themen und Arbeit soll innerhalb des Dachverbandes die Stellung der Frauen im heimischen Sport verbessert werden. Alexandra Hoffmann, Gender-Expertin im Verband: “In der SPORTUNION gab es immer wieder Projekte und Förderungen für Engagement im Bereich der Gender Equality und wird es auch weiterhin geben.”
“equalitA”-Gütesiegel
Etwa indem Frauenkarrieren gefördert und sichtbar gemacht werden und damit sowohl im eigenen Unternehmen als auch darüber hinaus die berufliche Gleichstellung beider Geschlechter unterstützt werden. Im Jahr 2023 wurde die SPORTUNION Österreich dafür vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft mit dem “equalitA”-Gütesiegel ausgezeichnet. “Die SPORTUNION Österreich hat sich erfolgreich für das Gütesiegel qualifiziert. Damit zählt sie zu Österreichs Institutionen, die die innerbetriebliche Frauenförderung aktiv leben. Ich bedanke mich herzlich für Ihren Beitrag, um das Potenzial der Frauen in der Wirtschaft zu heben”, teilte Arbeitsminister Martin Kocher damals in einem Schreiben an SPORTUNION-Generalsekretär Stefan Grubhofer mit.
Mädchen und Frauen sollen unabhängig von ihrem Alter und ihrem Hintergrund die Möglichkeit haben, Sport in einer sicheren Umgebung auszuüben und dabei Freude zu erleben
Innerbetriebliche Frauenförderung
Vizepräsidentin Mag. Michaela Huber, Mag. Toril Jones (stv. Generalsekretärin, Leiterin Finanzabteilung) und MMag. Alexandra Hoffmann (Leiterin Fachsportabteilung) nahmen damals diese Auszeichnung entgegen. Mit diesem Gütesiegel für innerbetriebliche Frauenförderung werden Unternehmen ausgezeichnet, die aktiv an der Gleichstellung von Frauen und Männern arbeiten oder besonders gleichstellungsorientiert agieren. Das im Jahr 2021 erstmals verliehene Gütesiegel “equalitA” holt Unternehmen vor den Vorhang, die innerbetriebliche Frauenförderung besonders groß schreiben.
Soft Skills-Workshops
Um die Stellung der Frau im heimischen Sport weiter zu stärken, hat die SPORTUNION zusätzlich dazu im November 2020 die Arbeitsgruppe „Frau im Ehrenamt und Sport“ ins Leben gerufen. Um die Anerkennung und Erhöhung der Sichtbarkeit von ehrenamtlichen Frauen in den Mittelpunkt zu rücken, wurden entsprechende Darstellungsrichtlinien für eine geschlechtergerechte Kommunikation erarbeitet. Schon im Jänner 2021 wurde in Zusammenarbeit mit der SPORTUNION Akademie der Startschuss für eigene “Soft Skills”-Workshops für Frauen und Mädchen gegeben. Ziel war, damit das Selbstbewusstsein der Frauen zu stärken und den weiblichen Anteil in den Führungspositionen in den Vereinen zu erhöhen.
“Girls on a Mission!”
Aktuell wird etwa im April der Workshop “Mit (Frauen)Power Skills bis in den Sport-Olymp” durchgeführt. In diesem Workshop mit Fokus auf Kommunikation wird die Fülle, die Wirkungsweise und das Potential von „Soft Skills“ gemeinsam erarbeitet und die eigenen reflektiert werden. Durch theoretische Grundlagen sowie praxisbezogene Beispiele und Gruppenarbeiten wird dabei u.a. die Frage beantwortet werden: Wieso Frauen im Sportmanagement genau richtig sind und Soft Skills ihnen den Weg dorthin ebnen können. In der Steiermark wurde im Rahmen des Kurses “Zyklusbasiertes Training” auf die unterschiedlichen Voraussetzungen im täglichen Training (Körperbau, Hormonstatus etc.) hingewiesen. Die SPORTUNION Tirol führte schon im Vorjahr die Fortbildungsreihe “Girls on a Mission! Be strong and smart” durch.