Ehrenamtliche Tätigkeiten sind ein essenzieller Bestandteil des Vereinslebens. Ehrenamtliche Mitarbeiter:innen mögen oft im Hintergrund bleiben, doch ohne sie funktioniert das Gesamtgefüge nicht. Jeder Einsatz – ob groß oder klein – trägt dazu bei, dass alles ineinandergreift und unsere Gesellschaft gut funktioniert, wie SPORTUNION-Präsident Peter McDonald betont. Ehrenamtliche übernehmen im Vereinssport zahlreiche Aufgaben, die den Betrieb sicherstellen und das Gemeinschaftsleben fördern – oft über das Offensichtliche hinaus:
- Organisation und Durchführung: Sie planen Turniere, Wettkämpfe und andere sportliche Events und sorgen so für einen reibungslosen Ablauf.
- Betreuung und Unterstützung: Trainer:innen, Betreuer:innen und Funktionär:innen kümmern sich um Sportler:innen und Mannschaften, während Schiedsrichter:innen durch ihr Engagement faire Wettbewerbe ermöglichen.
- Verantwortung auf allen Ebenen: Ob lokal, regional oder national – Ehrenamtliche spielen Schlüsselrollen bei der Organisation und Durchführung von Sportveranstaltungen.
- Vorstandsarbeit: Viele Vereine werden von ehrenamtlichen Vorständen geleitet, die Aufgaben wie Vereinsführung, strategische Planung, Finanzen, Mitgliederverwaltung und Sponsorenpflege übernehmen.
Das Ehrenamt befindet sich jedoch im Wandel. Während die Zahl der formell Engagierten zwischen 2016 und 2022 um 15 % gesunken ist, gibt es gleichzeitig neue Formen des Engagements. Ursula Witzani, Jugend-Landesreferentin der SPORTUNION Niederösterreich, berichtet: “Ein Verein hat mir erzählt, dass Jugendliche den Social-Media-Kanal übernommen haben. So können sie nach und nach mehr Verantwortung übernehmen und sich einbringen.”
“Ohne sie wäre Sport, wie wir ihn lieben, undenkbar”
Zwar wird am 5. Dezember 2024 der “Tag des Ehrenamts” begangen. Für SPORTUNION-Präsident Peter McDonald ist Ehrenamt allerdings ein Thema, das nicht auf nur einen einzigen Tag im Jahr beschränkt ist. “Das Ehrenamt ist mehr als eine Aufgabe – es ist eine Haltung und ist das Rückgrat unserer Gesellschaft”, so McDonald. “Alleine in Österreichs Sportvereinen werden jährlich 56,4 Millionen ehrenamtliche Stunden geleistet, was einem monetären Gegenwert von über einer Milliarde Euro entspricht. Ehrenamtlich Tätige organisieren Wettkämpfe, Trainings und Vereinsfeste, schaffen soziale Netzwerke und bieten Kindern und Jugendlichen Perspektiven. Ohne sie wäre der Sport, wie wir ihn lieben, undenkbar.” Wie eng miteinander verbunden die SPORTUNION mit ehrenamtlich tätigem Engagement ist, wurde auch vor wenigen Wochen am “Tag des Sports” deutlich, als von insgesamt 19 Kategorien zehn ehrenamtlich tätige SPORTUNION-Funktionärinnen und -Funktionäre mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet wurden.
Ehrenamt ist eine Haltung und das Rückgrat unserer Gesellschaft
“Ohne Ehrenamt würde das System nicht funktionieren”
„Das Ehrenamt entlastet den Staat in zahlreichen Bereichen – sei es in der Sozialarbeit, im Katastrophenschutz oder im Sport“, betont McDonald. In Österreich engagieren sich 510.000 Ehrenamtliche in 15.000 Sportvereinen. Davon sind 50.000 Personen in den rund 200 Sportarten der SPORTUNION aktiv. Sie übernehmen freiwillig soziale Verantwortung und fördern durch ihre Arbeit ein gesünderes Leben durch Bewegung. Die SPORTUNION sieht das Ehrenamt als unverzichtbare Säule der Gesellschaft und setzt sich gezielt für dessen Förderung ein. „Ohne Ehrenamt würde das System nicht funktionieren“, so McDonald weiter.
Man darf ehrenamtliche Tätigkeit nie als selbstverständlich hinnehmen
“Ehrenamt kann nie genug wertgeschätzt werden”
Wie es im Alltag einer/s Ehrenamtlichen aussieht, beleuchtete das SPORTUNION-Magazin “Sporttimes” in der ersten Ausgabe in diesem Jahr: Ursula Witzani, Jugendlandesreferentin der SPORTUNION Niederösterreich, erklärte dabei im Interview, warum das Ehrenamt vom Aussterben bedroht ist, welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden und wo die Vereine noch Nachholbedarf haben. Ihr Fazit: “Was tagtäglich in den Vereinen geleistet wird, ist Wahnsinn!”
“Unverzichtbare Arbeit”
“Freiwilliges Engagement ist das Rückgrat unserer Gesellschaft”, so Johannes Rauch, Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. “Ohne die unzähligen Menschen, die sich tagtäglich uneigennützig in unterschiedlichsten Bereichen einsetzen – sei es im Sport, in der Kultur, im Sozialbereich oder im Katastrophenschutz – wäre unser gemeinsames Leben nicht so vielfältig und stark, wie es ist. Mit dem Staatspreis (der am 4.12. vergeben wird; Anm.) wollen wir diese oft im Verborgenen wirkenden Heldinnen und Helden ins Rampenlicht holen und ihre unverzichtbare Arbeit sichtbar machen.”
“Ein Zeichen der Anerkennung”
“Das Ehrenamt ist das Herz unserer Gesellschaft. Millionen Menschen investieren ihre Zeit, ihre Kraft und ihr Herzblut, um anderen zu helfen, Gemeinschaft zu stärken und Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu schaffen”, so Claudia Plakolm, Staatssekretärin für Digitalisierung, Jugend und Zivildienst. “Mit dem Staatspreis setzen wir ein Zeichen der Anerkennung und zeigen, wie unverzichtbar dieses Engagement ist – gerade in einer Zeit, in der Solidarität und Zusammenhalt wichtiger denn je sind.”
Ohne Ehrenamt würde das Vereinsleben nicht funktionieren
Millionen Menschen investieren Zeit, Kraft und Herzblut