Manche Schülerinnen und Schüler leiden noch unter den negativen physischen und psychischen Folgen der Pandemie. Hier gibt es kein Patentrezept, aber das Bildungsministerium möchte gemeinsam mit dem Staatssekretariat für Jugend und der Sporthilfe einen Beitrag leisten, diese Auswirkungen zu bekämpfen. Mit der neuen Initiative „Starkmachen“ besuchen Spitzensportlerinnen und Spitzensportler Schulen und halten Workshops mit den Kindern und Jugendlichen ab.
So sollen sowohl die körperliche Fitness als auch die Resilienz gestärkt werden. Die Workshops sind jeweils maßgeschneidert für das Alter der Kinder. Die Sportlerinnen und Sportler bieten – je nach Alter – eine große Bandbreite an Bewegungseinheiten wie auch an Strategien für die Stärkung der Motivation sowie Auswegen aus schwierigeren Lebensphasen an. Bekannte Sportlerinnen und Sportler, die die Initiative unterstützen: Michaela Polleres (Judo), Andreas Onea (Schwimmen), Benjamin Raich (Schifahren), Marlies Raich (Schifahren), Jakob Schubert (Klettern), Simon Eder (Biathlon) sowie Bettina Plank (Karate).
Aktion läuft bis November 2022
Die Schulen können sich ab 1. Juni für die Workshops bewerben. Die Aktion läuft bis November 2022. Die Kosten von rund 1,1 Mio. Euro werden vom Bildungsministerium und der Sporthilfe getragen.
Bildungsminister Martin Polaschek: „Kinder und Jugendliche mussten in der Pandemie auf vieles verzichten. Die negativen psychischen und physischen Auswirkungen sind bei manchen noch spürbar. Mit der neuen Initiative „Starkmachen“ bieten Sportlerinnen und Sportler an den Schulen Workshops an, um die Fitness und die Resilienz der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Ich bin sehr froh, dass wir Größen des Sports dafür gewinnen konnten. Sie kennen Erfolge und Rückschläge, Höhen und Tiefen und können den Kindern das Rüstzeug mitgeben, in schwierigen Phasen zu kämpfen und neue Motivation zu finden.“
Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm: „Der Schweiß, der Muskelkater und der Einsatz hinter den Erfolgen von Sportlerinnen und Sportlern bleiben oft im Verborgenen. Mit der Initiative der Starkmacher holen wir genau diese Schmerzen vor den Vorhang und geben so jungen Menschen Halt für ihre eigenen Tiefs im Leben bzw. Vorbilder dafür, wie man aus diesen Tiefs wieder herauskommt und natürlich auch Vorbilder für Bewegung und Sport. Unsere Spitzensportlerinnen und -Sportler vereinen die beiden Seiten der Gesundheit: Die körperliche und die psychische Gesundheit und Stärke. Sie sind Vorbild für so viele junge Mädchen und Burschen in unserem Land und genau das nutzen wir mit der Initiative ‚Starkmachen‘.“
Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler: „Kindern und Jugendlichen wurde während der Pandemie besonders viel abverlangt. Ich begrüße daher jede Initiative, die dazu geeignet ist, dass Schülerinnen und Schüller die herausfordernde Situation aufarbeiten, hinter sich lassen oder sogar gestärkt aus ihr hervorgehen können. Ich halte Spitzensportlerinnen und -sportler als Role Models in diesem Prozess deswegen für so geeignet, weil ihre Karrieren immer wieder von Rückschlägen geprägt sind, diese im Rückblick aber häufig als wichtige Impulse auf dem Weg zum Erfolg wahrgenommen werden.“
Gernot Uhlir, Geschäftsführer Österreichische Sporthilfe: „Gemeinsam mit unseren Sportlerinnen und Sportlern wollen wir einen Beitrag dazu leisten, den Schülerinnen und Schülern einen möglichen Weg aus der schwierigen Situation aufzuzeigen. Sport und Bewegung können viel bewirken – vor allem in der Gemeinschaft. Ein großes Danke an alle Athletinnen und Athleten, die uns in die Schulen begleiten und mit ihren Lebenswegen zeigen, wie man mit großen Herausforderungen umgeht und daraus sogar Kraft schöpfen kann.“
Michaela Polleres, Judoka und Olympia-Silbermedaillengewinnerin: „Wenn einem zuhause die Decke auf den Kopf fällt, kann schon eine kleine Laufrunde oder sogar ein Spaziergang viel bewirken und den Kopf freimachen. Deshalb bin ich gerne dabei, wenn es darum geht, unsere Kinder für mehr Bewegung zu begeistern, denn abgesehen vom Körperlichen bewirkt Sport mindestens gleich viel Positives für den Geist. Ich freue mich sehr auf die Besuche und den Austausch.“
Andreas Onea, Schwimmer und Paralympics-Bronzemedaillengewinner: „Als Sportler versucht man, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten und im Training alles zu simulieren, was auf einen zukommen könnte. So sehr man sich aber bemüht, zu 100% wird man das nie schaffen. Corona war bzw. ist für uns alle eine unvorhersehbare Herausforderung, für Kinder und Jugendliche sicherlich noch mehr als für uns Erwachsene. Ich will gerne mit den Schülerinnen und Schülern herausarbeiten, wie man mit Situationen umgeht, auf die man keinen Einfluss hat und wie hier Sport und Bewegung ein Ventil sein können.“