Gold und Silber bei Para-Heim-EM für TiggerTom

Thomas Frühwirth hat seinen EM-Triumph vom Vorjahr bei den Europameisterschaften der Para-Radfahrer in Oberösterreich wiederholt. Der 40-jährige Steirer setzte sich am Donnerstag im Einzelzeitfahren der Handbiker in Schwanenstadt durch. Auch im abschließenden Straßenrennen zeigte er ein starke Leistung und konnte somit den 2. Platz heimfahren.

Einzelzeitfahren – Sieg und damit Europameister

Das Einzelzeitfahren war mit technischen und anspruchsvollen 27,4Kilometer ein wirklich EM würdiges Rennen. Ohne großen Druck bin ich es auch risikoreich angegangen und habe von Beginn an attackiert. Es sollte sich herausstellen, dass ich vor allem in der ersten von drei Runden den größten Vorsprung herausgefahren bin. Bei Kilometer 10 war ich eigentlich schon bei „99%“, konnte diesen Zustand aber sehr
gut beibehalten und mich sehr gut Ausbelasten. Nach dem Zieleinlauf hatte ich ein Top 5 Ergebnis im Hinterkopf, wäre aber mit allem zufrieden gewesen, da meine persönliche Leistung wirklich sehr zufriedenstellend war.

Mit 40min12sec, 41kM/h im Schnitt, hatte es dann wirklich zum Sieg und dem EM-Titel gereicht. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, auch weil ich ja mit meinem alten Handbike aus 2018 starten musste und diesen doch 1,7kg mehr wiegt, aber mir ist es natürlich sehr recht.
Zudem war ein sehr starkes Starterfeld vor Ort, zweiter wurde der Franzose Mathieu Bosredon (32sec hinter mir / er war 2,6,3,2 bei den letzten 4 Weltcuprennen) und Platz3 belegte mein Teamkollege Alexander Gritsch (36sec hinter Platz 1), welcher vor 14 Tagen ein Weltcup-Einzelzeitfahren gewonnen hat.

Ich bin etwas erstaunt und stelle mir die Frage was ich jetzt weiterhin trainieren soll. Da ich den Langdistanz-Triathlon einfach liebe, bin ich durch das das Genussprojekt in Utha, hier einfach frei und hungrig an den Start gegangen und der Kopf ist eben „King“.

Es war eine absolute würdige EM-Strecke. Ich war ein wenig überrascht von der Titelwiederholung, da ich erst vor zwei Wochen die Iron Man Weltmeisterschaft bestritten habe. Meine Leistung war extrem super. Ich habe vom Start weg riskiert und konnte es bis zum Ende durchziehen.

Silber im Straßenrennen

Das abschließende EM Straßenrennen fand in Peuerbach statt. Es war die gleiche 4,4Kilometer Runde wie schon letztes Jahr, mit dem gleichen 14% Schlussanstieg. Die beiden Franzosen Josef Fritsch und Mathieu Bosredon haben von Beginn an brutalen Druck gemacht und eigentlich die Taktik, die auch mein Teamkollege Alexander Gritsch und ich versuchen wollten, einer von beiden attackiert fast immer, umgesetzt. Bereits nach 1,5 Runden waren wir nur mehr eine 5er Spitzengruppe und nach 3Runden nur mehr wir vier. Am Schlussanstieg verlor Alexander Gritsch leider immer etwas an Boden, natürlich übernahm ich danach keine Führungsarbeit, diesen Rückstand konnte er weitere 4 Runden wieder schließen, was eine sehr starke Leistung von ihm war.

Ich hatte in der Spitzengruppe mehr als nur Beschäftigung mit den beiden Franzosen mit zu kommen. Sie wechselten sich immer wieder gekonnt mit Antritten ab und haben mir das Leben sehr schwer gemacht. Josef Fritsch ist 10kg leichter als ich und trotzdem ein sprintstarker Athlet, da ist er auf solchen kurzen starker Steigungen fast unschlagbar. Schon bei einigen Fluchtversuchen während dem Rennen war klar, dass es nur um Platz 2 geht. Mathieu Bosredon ist wiederum einige Kilogramm schwerer als ich, seine Leistung war heute sehr beeindruckend, denn bis zur letzten Runde konnte ich mich nicht lösen.

Am letzten Anstieg fiel dann aber doch die Entscheidung ums Podest. Josef Fritsch war nach einem Sprint-Antritt auf und davon und ich konnte auch eine 25Meter Lücke herausfahren. Auf den letzten 500 Metern bis zum Ziel gab ich zwar noch alles, aber Mathieu Bosredon
hatte sich mit Platz 3 zufrieden gegeben. Es war ein sehr hartes und geiles Rennen, ein Kampf von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Die EM war für mich ÜBERRAGEND – in Anbetracht meines Trainings in den letzten 2 Monaten und der Vernichtung meines leichtesten Handbikes wäre ich hier schon mit Top 5 Ergebnissen absolut zufrieden gewesen. So bin ich fast etwas sprachlos.

Wir gratulieren herzlichst zu diesen unglaublich starken Rennen!

PS.: Vielen Dank an TiggerTom für die Übermittlung seiner Rennberichte!

Das könnte dich auch interessieren...

76. Generalversammlung der Landjugend Steiermark

Die 76. Generalversammlung der Landjugend Steiermark markierte den Abschluss eines weiteren erfolgreichen Arbeitsjahres. Bei den Neuwahlen des Landesvorstands wurden zwei neue Mitglieder in das Führungsteam der größten steirischen Jugendorganisation aufgenommen. Landesobmann Lukas Kohl übergab nach fünf Jahren engagierter Tätigkeit sein Amt. Bei der 76. Generalversammlung am 26. Oktober 2025 stand unter anderem die Wahlen eines

Polysportives Camp im BSFZ Obertraun als Saisonhighlight für 68 Young Athletes

Young Athletes wurde von der SPORTUNION Österreich 2023 als polysportives, bundesweites Nachwuchsförderprogramm gestartet, welches junge Leistungssportler:innen zwischen 12 und 15 Jahren gezielt unterstützt. Ab dem April ging es in die dritte Runde, die jetzt mit einem Highlight zu Ende ging: Von 25. bis 28. Oktober fand im BSFZ Obertraun das dritte Young-Athletes-Camp statt, bei dem

SCHWIMMBEWERB für ALLE – 50m Freistil

Die Sportakademie der Caritasschule und Special Olympics Österreich veranstalten in Kooperation mit „Sport für alle“ einen Inklusiven Schwimmbewerb im Schwimmbad der Sportunion Graz. Der Bewerb steht unter dem Motto „Schwimmbewerb für alle“. Sportler:innen mit und ohne Beeinträchtigung starten daher im selben Bewerb, der nach den Regeln von Special Olympics Österreich durchgeführt wird. Das bedeutet, dass

Die Schönheit des Scheiterns (?!) – Eine “erzählende Lesung” mit Toni Innauer

„Mister Schisprung“ – diesen Titel trägt Toni Innauer zurecht. Schon in jungen Jahren feierte er, u.a. mit dem Olympiasieg, große Erfolge – wiewohl ihm auch dunkle Zeiten nicht fremd sind. Spannende und unterhaltsame Episoden erzählt er aus seiner Zeit als Spitzensportler, Trainer und Sportmanager, berichtet aber auch von seinen alltäglichen Bemühungen, mit kleinen und größeren