Fabelweltrekord von Christoph Strasser

Christoph Strasser hat heute am Fliegerhorst in Zeltweg Sportgeschichte geschrieben: Als erster Mensch schaffte der Steirer mehr als 1.000 Kilometer binnen 24 Stunden auf dem Rad – das entspricht einer ungefähren Distanz von Wien nach Brüssel! Vergleichbar mit einem Marathon unter zwei Stunden holte er sich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit 42,75 km/h und 1.026,215 Kilometern auch gleich zwölf Weltrekorde!

Im Ultracycling gibt es drei 24h-Weltrekorde: Outdoor Track, Indoor Track und Road. Den ersten Rekord hält der Luxemburger Ralph Diseviscourt mit 915 Kilometern aus dem Jahr 2020. Den Rekord in der Kategorie „Indoor Track“ stellte Christoph Strasser mit 941 Kilometer 2017 auf der Radbahn in Grenchen auf. Und seit heute ist er auch „Road“-Weltrekordhalter. Bereits nach 21 Stunden und sechs Minuten schaffte der Kraubather die nötige 914km-Marke, die bis heute der Slowene Stanislav Verstovsek inne hatte. Insgesamt stellte Strasser heute zwölf Weltrekorde auf, über 100, 200, 300, 500 und 1.000 Kilometer, 100, 200, 300 und 500 Meilen sowie über 6h, 12h und 24h (noch nicht offiziell vom Weltverband WUCA bestätigt).

Defekt und Regen lassen Strasser kalt – 14.400 Kalorien verbraucht

Gestern um 17:00 Uhr startete Christoph Strasser in sein Weltrekord-Projekt auf der 7,58 Kilometer langen Strecke am Fliegerhorst in Zeltweg, unweit von seiner Heimat entfernt. Gleich von Beginn an stieg die Tachonadel auf teilweise über 55 km/h. Mit der Routine eines Schweizer Uhrwerks donnerte er eine Spitzenzeit nach der anderen auf seiner Specialized-Zeitfahrmaschine auf die Straße. Die Nacht verlief sehr gut und erst um 9 Uhr in der Früh begann der Regen, der sich über den ganzen Tag zog. Heute Vormittag und in der letzten Rennstunde musste er je einmal wegen eines Reifenschadens vom Rad, sonst führte er mit dem Rückwechsel des Rades nur noch zwei Kleidungswechsel durch – die gesamte Standzeit betrug zwei Minuten. Strasser lieferte eine  Wattleistung von 275 normalized. Der gesamte Kalorienverbrauch betrugt rund 14.400 und der durchschnittliche Puls bei 136. Sein Trainer Markus Kinzlbauer bestätigte, dass Christoph keinerlei körperliche Beschwerden hatte.

Christoph erfüllt sich Lebenstraum

Der 38-jährige Kraubather ist alleiniger Rekordsieger beim Race Across America mit sechs Erfolgen, zweifacher 24h-Weltmeister von Borrego Springs, er hat zahlreiche Rennen gewonnen und gilt seit Jahren als weltbester Ultraradfahrer. Mit dem Knacken der magischen 1.000 Kilometer-Marke hat er einen weiteren Maßstab gesetzt. „Ich bin so froh und glücklich und dankbar, dass ich es trotz des Wetters geschafft habe! Die Stimmung war so super und die Zuschauer haben mich unglaublich motiviert. Es lief von Beginn an so gut und nach zwölf Stunden lag ich bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 45km/h. Ab dem Zeitpunkt fokussierte ich mich auf die 1.000km. Ein großes Danke an Alle und natürlich ans Bundesheer für die tolle Unterstützung“, sagte Christoph im Ziel und er ergänzte mit einem Schmunzeln: „Ich glaube aufs Ausradeln verzichte ich heute.“ Angesprochen auf die Erfüllung dieses Lebenstraumes: „Ich mache diesen Sport seit 20 Jahren und heute war das Ernährungskonzept der Schlüssel zum Erfolg. Ich habe immer von dieser magischen Grenze geträumt und heute ging dieser Traum in Erfüllung.“

Oberstleutnant mächtig stolz auf Strasser

Oberstleutnant Ewald Papst, Kommandant des Fliegerabwehrbataillon 2, tat es Christoph Strasser gleich und machte die letzten 24 Stunden durch. Mit seinen rund 25 Mitarbeitern organisierte er die Veranstaltung bravourös: „Wir haben mit einem neuen Weltrekord schon gerechnet und auch insgeheim damit spekuliert, dass sich die vierstellige Zahl ausgeht. Aber dass er es bei dem Wetter dann wirklich geschafft hat, war für uns alle ein großes Erlebnis! Ich bin sehr stolz auf Christoph, der auch eine persönliche Beziehung zur Kaserne hat.“

Das Bundesheer arbeitete bei diesem Weltrekordversuch in der Vorbereitung und der Durchführung eng mit dem Team von Christoph Strasser zusammen. Das Heeressportzentrum ist im Bereich des Spitzensports mit 450 Heeressportlern und Heeressportlerinnen der größte Spitzensport-Förder Österreichs. Seit 2016 trainieren auch die Behindertensportler beim Bundesheer. Fitness ist eine Grundvoraussetzung zur Erfüllung militärischer Aufträge. Fitness und Bundesheer ergänzen sich nicht nur, sondern gehören zusammen.

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