Die durch Zecken übertragene Krankheit Borreliose ist oft schwer zu erkennen. Darum ist eine entsprechende Aufklärung (z.B. richtige Entfernung der Zecke) sehr wichtig, um eine Infektion zu verhindern. Eine Selbsthilfegruppe für Betroffene “SHG” möchte nun aufmerksam darauf machen.
„Alle Jahre erwacht die Natur zu neuem Leben und mit ihr Fliegen, Gelsen und auch Zecken. Zeitgerecht wird die Bevölkerung über die FSME-Gefahr informiert und eine entsprechende (Auffrischungs-) Impfung empfohlen. Doch leider liest oder hört man kaum etwas über Borreliose. Viele wissen beispielsweise nicht, dass nur jeder 2. Infizierte den typischen roten Kreis bekommt“, betont Rudolf Buchinger, Obmann der Selbsthilfegruppe Borreliose.
Er weiß genau, wovon er spricht. Im März 2012 erkrankte er schwer, verbrachte mehr als ein halbes Jahr im Krankenhaus und hatte zwischenzeitlich Pflegestufe 7. Mit viel Willenskraft schaffte er es zurück auf Pflegestufe 4 und kann heute wieder halbwegs normal leben und Auto fahren. Buchinger möchte möglichst vielen Menschen helfen, sich diesen Leidensweg zu ersparen. Denn „erst nach mehr als zwei Jahren wurde – mehr durch Zufall – bei mir Borreliose entdeckt.“
Tatsache ist, dass drei bis fünf Mal mehr Zecken von Borreliose-Bakterien infiziert sind als jene, die FSME in sich tragen. Dies nahm er zum Anlass, um im Dezember 2015 die SHG Borreliose zu gründen. Informieren, soweit möglich aus eigener Erfahrung helfen und Betroffenen Mut machen sind die vorrangigen Anliegen.
Zu diesem Zweck wurden von der SHG Borreliose zwei topaktuelle Broschüren erarbeitet und veröffentlicht – gefördert aus Mitteln der Sozialversicherung. „Zecken lauern überall“ ist ein A5-Folder für Kinder ab Ende Volksschule. „Ophelia, die Zecke“, Format 12×12 cm (ähnlich der Pixis), richtet sich vorrangig an Kindergarten- und Volksschulkinder. „Über diese beiden Publikationen kann man Kinder kurz und bündig zum Thema Borreliose informieren und über sie hoffentlich auch deren Eltern sensibilisieren“, zeigte sich Bernhard Moser, Direktor in den Volksschulen Inzersdorf-Getzersdorf, St. Andrä und Herzogenburg anlässlich der Übergabe beeindruckt.
Kindgerecht aufbereitet wird anschaulich dargestellt, worauf man in Bezug auf Zeckenbisse und mögliche Erkrankungen achten sollte – „nicht Angst machen, sondern informieren“, lautet die Devise. Beide Produkte werden Schulen und Kindergärten sowie Interessierten gratis zur Verfügung gestellt. Zu bestellen sind diese direkt bei Rudolf Buchinger – Kontakt siehe www.shg-borreliose.at.