Tägliche Bewegungseinheit: Rückenwind für Österreichs größtes Präventionsprogramm

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Die österreichweite Sport-Initiative „Tägliche Bewegungseinheit“ geht in die nächste Runde: Rund 400.000 Kinder in Volksschulen und Kindergärten nehmen teil – und das Programm wird weiter ausgebaut. Die Initiative startet mit prominenter Verstärkung: ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick ist ihr neuer Botschafter. Bei einer Pressekonferenz des Bundesministeriums für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport waren dabei: Michaela Schmidt (Sport-Staatssekretärin; Mitte), Ralf Rangnick (ÖFB-Teamchef; links) und Michaela Huber (SPORTUNION-Vizepräsidentin; rechts).

„Bewegte Kinder sind gesunde Kinder – und gesunde Kinder sind glückliche Kinder.“ Unter diesem Motto luden Sportstaatssekretärin Michaela Schmidt, ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick sowie SPORTUNION-Vizepräsidentin Michaela Huber am 16. September 2025 zu einer Pressekonferenz in Wien. Im Mittelpunkt: die Tägliche Bewegungseinheit (TBE), Österreichs größtes Präventionsprogramm. Aktuell profitieren rund 400.000 Kinder von regelmäßigen Bewegungseinheiten mit über 3.000 speziell ausgebildeten Bewegungscoaches – das entspricht einem Ausrollungsgrad von 15 Prozent. ÖFB-Teamchef und neuer Botschafter der Initiative Ralf Rangnick machte deutlich, dass Bewegung in Schulen kein Luxus sein dürfe, sondern Pflicht sein müsse – andernfalls steuere man auf ein Desaster zu.

Mehr Bewegung, weniger Kosten

Staatssekretärin Schmidt erklärte, die Tägliche Bewegungseinheit sei mittlerweile nicht nur einer der größten Budgetposten im Sportministerium, sondern auch ein Projekt von besonderer Bedeutung. Es sein „ein Herzensprojekt der Regierung – und für mich persönlich. Ich bin stolz darauf, dass wir trotz der schwierigen Budgetlage einen weiteren Ausbau in Angriff nehmen – Schritt für Schritt. Mein Ziel ist klar: Die Tägliche Bewegungseinheit für alle. Denn es ist wichtig, dass sich jedes Kind regelmäßig bewegt, egal, wo es lebt und egal, wie groß die Geldbörse der Eltern ist. Denn bewegte Kinder sind gesunde Kinder und gesunde Kinder sind glückliche Kinder.“

Bei der TBE geht es niederschwellig darum, Kindern zu zeigen, wieviel Spaß Bewegung machen kann

Michaela Huber, SPORTUNION-Vizepräsidentin

Die Sport-Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION bringen gemeinsam mit ihren Mitgliedsvereinen mehr als 3.000 ausgebildete Bewegungscoaches in die Schulen

Michaela Schmidt, Sportstaatssekretärin

Von zehn Achtjährigen können drei nicht schwimmen, vier nicht Rad fahren, vier nicht auf einem Bein stehen oder rückwärts balancieren. Das muss uns alarmieren

Ralf Rangnick, ÖFT-Teamchef

Ein Herzensprojekt mit klaren Zielen

Schon jetzt nehmen rund 400.000 Kinder teil, täglich unterstützt von über 3.000 Bewegungscoaches aus ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION. „Wir bauen trotz knapper Budgets weiter aus“, betonte Schmidt. Für dieses Schuljahr stehen knapp 20 Millionen Euro bereit. Ziel sei es, allen Kindern in Österreich den Zugang zu Bewegung zu ermöglichen – unabhängig von Wohnort oder Einkommen der Eltern.

Bewegung sollte genauso wichtig sein wie Mathematik oder Englisch”

Unsere Kinder, meine Enkelkinder kommen nicht mit dem Stempel auf die Welt: Handysüchtig, adipös und faul

Ralf Rangnick, ÖFB-Teamchef

Prominente Unterstützung: Ralf Rangnick

Ralf Rangnick, seit kurzem Botschafter der Initiative, sprach als Vater und Pädagoge: „Bewegung darf kein Nebenfach sein, sondern muss denselben Stellenwert wie Deutsch und Mathematik haben.“ Besonders wichtig sei, Kinder im „goldenen Lernalter“ von sechs bis zwölf Jahren zu fördern, um Motorik, Teamgeist und Selbstbewusstsein zu stärken. Rangnicks Aufgabe wird es v.a. sein, Bildungseinrichtungen, Stakeholder und die Öffentlichkeit noch stärker für die Initiative zu gewinnen.

Bewegung wurde viel zu lang unterschätzt

Ralf Rangnick, ÖFB-Teamchef

TBE-Pressekonferenz5
Sportministerium baut Tägliche Bewegungseinheit weiter aus, …FB-Teamchef Rangnick neuer Botschafter BILD
Foto von der heutigen Pressekonferenz VorfŸhrung einer TŠglichen Bewegungseinheit

„Investition in unsere Zukunft“

Ralf Rangnick: „Kinder haben es verdient, dass wir ihnen ausreichend Bewegung und Sport ermöglichen. Gemeinsamer Sport fördert nicht nur Fitness, sondern auch mentale Stärke, soziale Fähigkeiten und schulischen Erfolg. Trotzdem wurde Bewegung lange unterschätzt, dabei sollte sie genauso wichtig sein wie Mathematik oder Englisch. Sport ist eine Investition in die Gesundheit jedes Kindes und in unsere gemeinsame Zukunft. Deshalb unterstütze ich als Botschafter aus voller Überzeugung die Ausweitung der täglichen Bewegungseinheit.“

„330.000 polysportive Sporteinheiten“

Ziel der Initiative, so auch Michaela Huber, „ist nicht Talentsuche oder Leistungssport, sondern den Kindern Freude an Bewegung zu vermitteln – besonders jenen, die bisher keinen Zugang zum Sport hatten.“ Darüber hinaus trage jede Sportinitiative erheblich zur Entlastung des Gesundheitssystems bei, betonte Huber. „Die Tägliche Bewegungseinheit wird seit 2009 von den drei Dachverbänden SPORTUNION, ASVÖ und ASKÖ operativ ab- und stetig weiterentwickelt. Über 3.300 unserer sportlich und pädagogisch ausgebildeten Bewegungscoaches setzen dabei jährlich 330.000 polysportive Sporteinheiten an Bildungseinrichtungen um und bringen damit auch nachhaltig Kinder zu Sportvereinen.“

Um 530 Millionen Euro weniger für das Gesundheitssystem

Michaela Huber: „Besonders freut mich, dass von der TBE gerade Kinder mit Bewegungsdefiziten am allermeisten profitieren und das Gesundheitssystem somit nachhaltig entlastet wird.“ Jede Bewegungsinitiative reduziere, so Huber, die Kosten für das Gesundheitssystem um 530 Millionen Euro.“

Einbindung der Fachverbände

Die empfohlene tägliche Mindestaktivitätszeit von 60 Minuten wird unter Jugendlichen nur von 15% der Mädchen und 29% der Burschen im Alter von 11 bis 17 Jahren erreicht. Bewegungsmangel ist damit ein wesentliches Problem junger Menschen. Heuer erhöhen sich die Mittel für das Projekt um mehr als eineinhalb Millionen Euro, so das Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport im Rahmen einer Presseaussendung. Insgesamt betragen die Kosten nun 19,5 Mio. Euro pro Jahr, die fast zur Gänze das Sportministerium trägt. Knapp eine Million Euro für das Projekt steuern vier Bundesländer bei. Ein neuer Schwerpunkt liegt in der Einbindung der Fachverbände. Sie bringen ihre Expertise in die Schulen ein, stellen Trainerinnen und Trainer zur Verfügung und eröffnen Kindern damit auch den direkten Weg in den Sportverein. Bekanntes Ziel der Regierung ist, dass zwei von drei Kindern in einem Sportverein aktiv sind.

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