Burgenländischer Sport fordert Impulse und Stärkung des Sports als gesellschaftlicher Schlüsselbereich

Die burgenländischen Sportdachverbände ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION fordern gemeinsam mit Bundes-Sportorganisation Sport Austria eine stärkere Berücksichtigung des Sports in den aktuellen Koalitionsverhandlungen der Bundesregierung. Im Rahmen eines Pressegespräches in Eisenstadt wurde eindringlich darauf hingewiesen, dass der Sport nicht nur einen enormen gesellschaftlichen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Mehrwert bietet, sondern auch eine klare strategische Verankerung im Regierungsprogramm braucht.

Sport als unverzichtbarer Bestandteil der Gesellschaft

Der organisierte Sport ist mit über zwei Millionen Mitgliedern in Österreich eine tragende Säule der Gesellschaft. Er fördert nicht nur die physische und mentale Gesundheit, sondern trägt auch wesentlich zur sozialen Integration, zur Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen sowie zur wirtschaftlichen Wertschöpfung bei. Trotz dieser enormen Bedeutung fehlt es weiterhin an einer langfristigen und strukturierten Sportstrategie, die von der künftigen Bundesregierung entwickelt und umgesetzt werden sollte.

Sport Austria Präsident Hans Niessl: “Sport ist Gesellschaftspolitik, Sport ist Wirtschaftspolitik, Sport ist aber natürlich auch Gesundheitspolitik. Wir hoffen, dass die nächste Bundesregierung das Potenzial des organisierten Sports erkennt, insbesondere in der Gesundheitspolitik, aber auch in der Integrationspolitik ist dieses nämlich noch lange nicht ausgeschöpft. Die wichtigsten Punkte, die wir mit der nächsten Bundesregierung besprechen werden, sind die Absicherung der Finanzierung für den Spitzen- wie für den Breitensport, der nötige Bürokratieabbau, die weitere Ausrollung der Täglichen Bewegungseinheit und als Grundlage der Sportausübung eine österreichweite Sportstättenoffensive! Übrigens: Schon jetzt erspart der Sport dem Gesundheitssystem 530 Millionen Euro jährlich! Der präventive Beitrag und damit die Einsparungen könnten aber noch wesentlich größer sein, würde die Gesundheitspolitik die positiven Auswirkungen von Sport und Bewegung gezielter einsetzen. Die körperliche Inaktivität stellt in Österreich bereits ein Wohlstandsrisiko dar. Die daraus resultierenden jährlichen Kosten betragen inzwischen 2,4 Mrd. Euro! Würden sich 10 Prozent der Bevölkerung mehr bewegen, brächte dies rund 100 Mio. Euro zusätzliche Einsparungen! Diese Zahlen, Daten und Fakten gehörten aus meiner Sicht einfach zu jeder politischen Diskussion über den Gesundheitsbereich dazu. Kurzum: Wir brauchen mehr Bewegungsprävention statt Rehabilitation für mehr gesunde Jahre der österreichischen Bevölkerung.”

SPORTUNION BURGENLAND Präsidentin Karin Ofner betont:

Sport ist keine Nebensache – er ist eine zentrale Säule unserer Gesellschaft. Er fördert die Gesundheit, stärkt das soziale Miteinander und leistet einen essenziellen Beitrag zur Integration und Inklusion. Gerade in Zeiten zunehmender gesundheitlicher Herausforderungen müssen wir den Wert von Bewegung und Sport als Präventionsmaßnahme noch stärker in den Mittelpunkt rücken. Mit unserem Impulsprogramm #sportvorort haben wir uns bereits im Burgenland dafür eingesetzt, den Stellenwert des Sports zu heben. Sport muss aber auch in der neuen Bundesregierung als strategischer Schwerpunkt verankert werden – nicht als Randthema, sondern als unverzichtbarer Teil einer zukunftsorientierten Gesellschaftspolitik. Wir unterstützen daher das 9-Punkte-Programm von Sport Austria, denn es braucht eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Sport, damit unsere Sportvereine als zentrale Akteure der Gesellschaft bestmöglich unterstützt werden. Sport verbindet, schafft Perspektiven und ist eine Investition in die Zukunft.

ASVÖ BURGENLAND Robert Zsifkovits: “Der Sport – sowohl Breiten- als auch Spitzensport – ist eine der wichtigsten Komponenten in unserem gesellschaftlichen Leben. Er bietet, durch die Involvierung von Millionen an Aktiven und mehr als einer halben Million ehrenamtlich Tätigen, unzählige Chancen, um das Miteinander der Menschen, die Toleranz und das gegenseitige Vertrauen zu stärken. Zudem ist der Sport die wirksamste Form der Prävention – sie es gegen gesundheitliche Risiken, soziale Isolation oder fehlende Bewegung in unserer Gesellschaft. Wir Dachverbände verstehen uns auch als Dienstleister im Gesundheitsbereich und könnten mit unseren kompetenten und motivierten Coaches, Trainerinnen und Trainern mittel- und langfristige Lösungen anbieten, die Menschen im Land länger gesund und fit halten – und damit unser Gesundheitssystem finanziell und strukturell nachhaltig entlasten. Die neue Bundesregierung muss die Weitsicht und den Mut aufbringen, diese Möglichkeiten des Sports zu erkennen und anzunehmen. Wenn wir heute in den Sport investieren, investieren wir in eine stärkere, gesündere und erfolgreichere Zukunft in Österreich.”

ASKÖ BURGENLAND Maximilian Köllner: “Die tägliche Bewegungseinheit gibt Kindern die Chance auf einen aktiven Lebensstil. Doch Sport braucht mehr als Konzepte – er braucht gesicherte Finanzierung. Jeder investierte Euro stärkt Gesundheit, Bildung und Integration in die Gesellschaft. Die künftige Bundesregierung muss den Sport als Priorität sehen und ausreichend Mittel bereitstellen.”

Ziehen gemeinsam an einem Strang: ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION Burgenland.
Ziehen gemeinsam an einem Strang: ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION Burgenland.

Wichtige Impulse für den Sport

Die burgenländischen Sportdachverbände fordern daher gemeinsam mit Sport Austria eine klare sportpolitische Agenda, die folgende Schwerpunkte umfasst:

  1. Finanzielle Absicherung des organisierten Sports und aller 15.000 Sportvereine
    u.a. nachhaltige Absicherung der Bundes-Sportfördermittel gemäß § 20 GSpG gegen den durch die Inflation ausgelösten Wertverlust durch eine entsprechende jährliche Valorisierung der Bundes-Sportfördermittel. Zweckverwendung von staatlichen Steuereinnahmen aus Sportwetten im österreichischen Markt und Zurverfügungstellung der Mittel für den organisierten Sport.
  2. Entlastung des Ehrenamtes
    u.a. Abbau von bürokratischen Hürden und Optimierung des Förderwesens
  3. Sport / Bewegung / Gesundheit – „Prävention statt Rehabilitation”
    u.a. Ausrollung der Täglichen Bewegungseinheit für Österreichs Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre nach dem 3 Säulen Modell auf ganz Österreich
  4. Umsetzung einer Sportstättenoffensive: 1 Milliarde für die nächsten 5 Jahre
    auch im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit von Sportstätten anhand eines konkreten Kurz-, Mittel- und Langfristplanes in Abstimmung mit dem organisierten Sport. Verpflichtende Zurverfügungstellung von mit öffentlichen Mitteln errichteten Schulsportstätten außerhalb der schulischen Nutzungszeiten.
  5. Beschäftigungsverhältnisse im Sport
    Berufssportgesetz: Anpassungen bzw. Sonderbestimmungen für im Sport tätige Personen
  6. Bekenntnis zum Spitzensport
    u.a. Ausweitung von Beschäftigungsmodellen im öffentlichen Dienst (ähnlich BMF, BMI, BMLV) auf andere Ressorts bzw. Einsatzbereiche
  7. Österreich als Gastgeber von Sportgroßveranstaltungen
    Erstellung einer Bewerbungsstrategie, um Sportgroßveranstaltungen in Abstimmung mit dem organisierten Sport und den Ländern. Aufbau einer ständigen Basisstruktur für die Ausrichtung solcher Sportgroßveranstaltungen.
  8. Bekenntnis zu gesellschaftspolitischen Themen
    Der Sport bekennt sich zu gesellschaftspolitischen Themen und der gemeinsamen Verfolgung der Verhaltensleitlinien des österreichischen Sports. Die Strukturen des organisierten Sports sind in Entwicklungen und Erarbeitung von Maßnahmen angemessen zu berücksichtigen. Für eine umfassende und effektive Umsetzung von Maßnahmen müssen die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.
  9. Sport und Medien
    Der Sport braucht die Medien, die Medien brauchen den Sport: Gewährleistung einer breiten, ausgewogenen und vielfältigen Sportberichterstattung durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im linearen wie digitalen Markt durch Konkretisierung der entsprechenden gesetzlichen Aufgabenstellung in Abstimmung mit dem organisierten Sport. Bessere Rahmenbedingungen für den privatwirtschaftlich organisierten Mediensektor. Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung einer gemeinsamen digitalen Medienplattform des österreichischen Sports.

Appell an die künftige Bundesregierung

Die Sportverbände erwarten von den Koalitionsverhandlern ein klares Bekenntnis zum Sport und die Implementierung dieser Forderungen in das Regierungsprogramm. Die Zeit, den Sport nur als freiwillige Freizeitgestaltung zu betrachten, ist vorbei – er muss als zentraler Bestandteil der Gesellschaft anerkannt und nachhaltig gefördert werden.

Bildtext:

  • Schulterschluss der burgenländischen Dachverbände und Sport Austria für einen höheren Stellenwert des Sports in der Politik (v.l.): Präsident Hans Niessl (Sport Austria), Präsidentin Karin Ofner (SPORTUNION), Präsident Maximilian Köllner (ASKÖ) und Präsident Robert Zsifkovits (ASVÖ).“

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