Weiteres Ziel erreicht: Neue Dan-Grade für Judoka Leonie Brugger, Gabriel Bretschneider, Petra Mariacher und Manuel Wiesler
Der Judogürtel ist die Visitenkarte des Judoka. Nach dem Konzept von Prof. Jigoro Kano (1860-1938), dem Begründer des Judo, gibt es verschiedene Graduierungen und Gürtelfarben, wobei grundsätzlich gilt: Je dunkler, desto höher der Grad. In der japanischen Fachsprache spricht man von Kyu- (Schüler-) und Dan- (Meister-) Graden. Die Reihenfolge der Kyu-Grade ist weiß, gelb, orange, grün, blau und braun. Nach dem Braun-Gurt folgt der 1. Dan, also der erste Meistergürtel. Ein Dan kennzeichnet den obersten Ausbildungsbereich von Judoka, wobei die Vervollkommnung nicht mit diesem endet. Das sichtbare Zeichen für das Erreichen einer dieser Stufen ist die Farbe des Gürtels. Dieser ist für alle Dan-Grade schwarz, vom 6. bis 8. Dan kann auch rot-weiß, beim 9. und 10. Dan rot getragen werden.
Der Dan bestätigt somit eine bestimmte technische und persönliche Reife und kennzeichnet die Person als fortgeschritten, lehrend oder Meisterin. Prof. Jigoro Kano selbst sagte: „Die Entscheidung über eine Graduierung basiert auf dem Charakter der Judoka, den Fertigkeiten in Kata und Randori, dem Wissen über Judo, der Teilnahme am Judo-Training, den Ergebnissen im Judo (Wettkampf) usw.“ Ob jemand meisterlich ist bzw. die Reife für den entsprechenden Dan-Grad besitzt, wird von einer vom Österreichischen Dan-Kollegium einberufenen Kommission festgestellt.
Eine im wahrsten Sinne des Wortes meisterliche Performance legten Leonie Brugger, Gabriel Bretschneider, Petra Mariacher und Manuel Wiesler bei der am 29.05.2022 in Innsbruck stattgefundenen DAN-Prüfung ab. Sie konnten sich am Ende eines langen Prüfungstages vor der Prüfungskommission des Österreichischen DAN-Kollegiums über eine bestandene Prüfung freuen und das ersehntes DAN-Diplom (=Schwarzgurt/Meistergürtel) entgegennehmen. Die vier haben damit eine neue Stufe auf ihrem Weg erreicht.
Dabei schafften Leonie Brugger und Gabriel Bretschneider überzeugend die Prüfung zum 1. Dan. Sie dürfen jetzt neu den begehrten schwarzen Meistergürtel tragen. Petra Mariacher und Manuel Wiesler bestanden die anspruchsvolle Prüfung zum 2. Dan. Sie sind damit die höchstgraduierten Osttiroler Judoka.
„Was kunstvoll ist, erfordert Fleiß, Mühe und Arbeit, bis es aufgefaßt und erlernt ist“, ob Albrecht Dürer, oder die einfache Erkenntnis, dass auch im Alphabet Anstrengung vor Erfolg kommt: Die vier neuen Dan-Träger haben sich in den vergangenen Monaten intensiv auf diese kommissionelle Prüfung vorbereitet und neben dem regulären Judotraining zusätzliche Trainingseinheiten im Verein und auch mehrere Vorbereitungseinheiten in Innsbruck absolviert. Sie haben (Theorie) gelernt, geschwitzt, gefeilt, Judo-Techniken perfektioniert und der Prüfungskommission eine tolle Leistung dargeboten. Die Freude über das Diplom ist verständlicherweise groß.
Die Osttiroler Judofamilie gratuliert ihren vier neuen DAN-Trägern zu den bestandenen Prüfungen und ist stolz auf ihre Vorbilder: „Die Motivation unserer Judoka in allen Bereichen, im Training, im Wettkampf, insbesondere aber auch in der Bereitschaft, sich weiterzubilden – und dies alles neben ihren schulischen und beruflichen Anforderungen – ist beeindruckend und ein schönes Gefühl“, so Obmann Leonhard Unterrainer.