Weltfrauentag: Sportlerinnen sind in Medien stark unterrepräsentiert

Österreichzum Originalbeitrag

Auf rund 100 Seiten untersucht eine von „exploristas” initiierte Studie das quantitative und das qualitative Verhältnis, in dem Sportberichterstattung über Sportlerinnen und Sportler in österreichischen Medien stattfindet. 

Im Rahmen der Untersuchung wurden Tageszeitungen, die Berichterstattung im ORF und Webportale ausgewertet. Die Medienanalyse dokumentiert eine massive Schieflage: Die Sportberichterstattung fokussiert stark auf Sportler (88 %), Sportlerinnen sind mit nur 12 % deutlich unterrepräsentiert. Mit Corona ging die Sichtbarkeit sogar noch weiter zurück: um weniger als 4,5 % im TV, weniger als 5 % Print, und knappe 2 % Online. Titelseiten im Sport gibt es fast ausschließlich für Männer (94 %).

Vorbilder inspirieren

Das Ermutigen und Bestärken, das Fordern und Fördern führt stets dazu, dass sich Menschen weiterentwickeln. Hierfür brauchen wir sichtbare Vorbilder, die uns zeigen, was wir alles erreichen können. „exploristas” hat sich genau dies zum Ziel gesetzt und daher die nunmehr veröffentlichte Studie initiiert: Frauen im Sport sichtbarer zu machen und damit verbunden, sie zu ermutigen und zu stärken, ihre Träume und Ziele zu verwirklichen. Denn um Träume entstehen zu lassen und in Ziele umzuwandeln, helfen starke Vorbilder.

Vorbilder inspirieren uns, motivieren uns und zeigen neue Möglichkeiten für unsere eigene Entwicklung auf. Sie haben Orientierungsfunktion und einen Push-Effekt – „wenn sie das kann, probiere ich es auch”. Damit eine Vorbildfigur auch wirklich zur inspirierenden Kraft wird, muss sie allerdings zwei Kriterien erfüllen: aufzeigen, was möglich ist, und uns zugleich ein wenig ähneln. Sie muss Identifikationspotenzial bieten.

Selbst Erfolg führt nicht zwingend zu adäquater Medienpräsenz, wie folgendes Beispiel zeigt: Katharina Liensberger und Vincent Kriechmayr beide zweimal die Weltmeisterschaft in der Sportkategorie Ski Alpin gewonnen. Die mediale Sichtbarkeit ihrer sportlichen Erfolge unterscheidet sich jedoch deutlich: Liensberger hat mit ihren beiden Goldmedaillen nachgewiesenermaßen um 50 % weniger an medialer Aufmerksamkeit bekommen als Kriechmayr mit seinen zwei Siegen.

SPORTUNION-Workshop-Reihe für Mädchen und Frauen

Seit dem Herbst 2021 läuft die neue Workshop-Reihe „Gendergerechtigkeit im Verein“ in Zusammenarbeit mit der SPORTUNION Akademie (SPAK). Auch im neuen Semester 2022 können Mädchen und Frauen unter sportunion-akademie.at im Rahmen der fachspezifischen Kurse ihre Social Skills in diesem wichtigen Bereich stärken. Diese finden österreichweit zu unterschiedlichen Themen statt, wie „Wertschätzende Kommunikation im Verein für Mädchen und Frauen“ (am 25. März in Eisenstadt) oder „Selbstbewusst den eigenen Standpunkt vertreten und Ideen präsentieren“ (am 29. April in Salzburg). Ziel ist es, mehr Mädchen und Frauen in die Vereine sowie in verantwortungsvolle Positionen zu bringen und damit auch deren Stimme sowie Sichtbarkeit zu stärken.

Sponsoring hängt mit Sichtbarkeit zusammen

Die geringe Medienpräsenz von Sportlerinnen ist nicht nur ungerecht, sie hat auch gravierende Auswirkungen auf deren Möglichkeiten für Kooperationen. Denn auch im Sport ist Sichtbarkeit die Währung! Fehlt sie, bleibt man für Sponsoren unattraktiv – worauf Manuela bei der Studienpräsentation explizit aufmerksam gemacht hat. Dementsprechend fließen nur 7 % des weltweiten Sportsponsorings in den Frauensport.

Folien der Studienpräsentation (von Maria Pernegger/MediaAffairs,Zusammenfassung der Studienergebnisse)

Studie “Genderbalance in der Sportberichterstattung?” | RTR

 

 

Das könnte dich auch interessieren...

Zwei Tage Curling mitten in Graz

Am 10. und 11. Dezember 2025 bietet sich im Rahmen der Grazer Winterwelt eine außergewöhnliche Gelegenheit: Die faszinierende olympische Sportart Curling kann an beiden Tagen kostenlos und hautnah selbst ausprobiert werden.  Olympischer Wintersport zum Mitmachen Curling zählt seit vielen Jahren zum festen Programm der Olympischen Winterspiele und nun haben Interessierte in Graz die Möglichkeit, genau

SU RB Leibnitz ist Verein des Jahres

Die wohl höchste Auszeichnung, die ein Sportverein in der Steiermark bekommen kann, wurde jüngst der SU RB Leibnitz Athletics verliehen. Die Verleihung dieses Titels mit Übergabe des Steirischen Panthers als sichtbares Zeichen dieser Ehre erfolgte in feierlichem Rahmen im Weißen Saal der Burg in Graz. In Anwesenheit der Dachverbandspräsidenten Stefan Herker, Christian Purrer und Gerhard

Mehr Sport, mehr Gesundheit: Österreich braucht dringend mehr Bewegung

Der neue OECD-Gesundheitsbericht “Gesundheit auf einen Blick 2025” zeigt: Österreich bleibt ein Hochkonsumland bei Nikotin und Alkohol und auch die Zahl an Diagnoseuntersuchungen ist im internationalen Vergleich hoch. Gleichzeitig bewegt sich die Bevölkerung zwar überdurchschnittlich viel, doch fast ein Viertel der Erwachsenen erreicht die empfohlenen Aktivitätswerte nicht.

Es war einfach ein lässiges Sportjahr!

Mit etwas Abstand lässt sich bilanzieren: Für den österreichischen Para-Ausnahmesportler Thomas Frühwirth war das Jahr 2025 ein sportliches Meisterstück. Die Saison begann mit einem ausgedehnten Trainingslager in Thailand, wo Frühwirth nicht nur an seiner eigenen Form feilte, sondern auch wertvolle Einheiten mit dem thailändischen Nationalteam absolvierte. Bereits Mitte Februar folgte der erste Härtetest – der Paratriathlon-Weltcup

76. Generalversammlung der Landjugend Steiermark

Die 76. Generalversammlung der Landjugend Steiermark markierte den Abschluss eines weiteren erfolgreichen Arbeitsjahres. Bei den Neuwahlen des Landesvorstands wurden zwei neue Mitglieder in das Führungsteam der größten steirischen Jugendorganisation aufgenommen. Landesobmann Lukas Kohl übergab nach fünf Jahren engagierter Tätigkeit sein Amt. Bei der 76. Generalversammlung am 26. Oktober 2025 stand unter anderem die Wahlen eines