SPORTUNION fordert Energie- und Teuerungsausgleich für Vereine

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Die SPORTUNION hat im Sommer 2022 österreichweit eine Umfrage zur Nachhaltigkeit in den Sportvereinen durchgeführt. Nun legt sie aus den daraus gewonnen Informationen konkrete Maßnahmen zur Energiereduktion vor und bekräftigt nochmals ihre Forderung nach einem raschen Energie- und Teuerungsausgleich.

Die kalte Jahreszeit steht vor der Türe. Viele alte, noch günstige Energieverträge laufen bald aus. Die Kosten explodieren, Strom und Heizen sind für viele kaum noch leistbar, auch für den Sport wird die Situation immer bedrohlicher. Von allen Seiten wird zum Energiesparen aufgerufen, die Bedeutung von Nachhaltigkeit nimmt stark zu. Die SPORTUNION hat auf Verbandsebene bereits Maßnahmen wie papierlose Sitzungen, Fahrgemeinschaften oder Investitionen in Photovoltaik-Anlagen gesetzt.

Auf Vereinsebene gab es bislang aber keine konkreten Zahlen. Mit Hilfe von Fresh Thoughts Consulting hat der Dachverband deshalb eine große Vereinsbefragung durchgeführt, die Ergebnisse wurden am Donnerstag in Wien von SPORTUNION-Präsident Peter McDonald und Thomas Dworak, Geschäftsführer Fresh Thoughts Consulting, vorgestellt. „Durch die Befragung haben wir jetzt einen Überblick und können konkrete Maßnahmen vorstellen und Forderungen an die Politik stellen. Einerseits für die Vereine, andererseits aber auch für die Sportler selbst. Jeder im Verein ist gefragt“, so McDonald.

Es braucht drei Säulen, um den Sport am Leben zu erhalten und nachhaltiger zu gestalten.

  • Um Sportvereine und kostengünstigen, breitflächigen Sport in Österreich zu erhalten, braucht es rasch Energie- und Teuerungsausgleichsmaßnahmen durch die Bundesregierung. Eine Weiterentwicklung des NPO-Fonds würde sich anbieten.
  • Mittelfristig braucht es ein staatlich gefördertes Sanierungs- und Umrüstungsprogramm für Sportstätten und Vereinsanlagen.
  • Die SPORTUNION will aber auch selbst beitragen Klimaschutz und Energiereduktion voranzutreiben. Daher wurden konkrete Empfehlungen zur Energiereduktion für Vereine vorgelegt, um Vereine aktiv zu diesem Change-Management zu beraten. Basis dafür bildet die am Donnerstag präsentierte SPORTUNION-Befragung.

Nachhaltigkeit wird immer wichtiger

Bei der Befragung stellte sich heraus, dass rund jeder zweite befragte Sportverein (53 Prozent) bereits Maßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit gesetzt hat. Jene Vereine, die bereits versuchen nachhaltig zu arbeiten, sind vor allem beim Müll (Vermeidung, Recycling, Upcycling) aktiv geworden (54 Prozent). Maßnahmen wurden auch bei der Mobilität gesetzt, etwa in Form von Fahrgemeinschaften (11 Prozent) oder der Forcierung von Öffis, Fahrrädern und des Fußwegs (12 Prozent). Einige Vereinen wurden auch bei der Digitalisierung (4 Prozent), der Biodiversität (3 Prozent) oder E-Mobilität (2 Prozent) aktiv.

„Generell war zu beobachten, dass Nachhaltigkeit im privaten Bereich für die Befragten derzeit noch eine viel größere Rolle spielt als im Verein. Gleichzeitig gaben aber auch fast alle Teilnehmer an, dass sie davon ausgehen, dass die Bedeutung auch im Vereinsbereich in den kommenden Jahren sehr stark zunehmen wird“, erklärt Thomas Dworak, Geschäftsführer der Fresh Consulting GmbH.

Explodierende Kosten bei Strom und Energie

Ein großer Teil der Umfrage betraf Energiethemen. Schon jetzt gibt rund jeder zehnte Verein mit eigener Sportstätte mehr als ein Viertel seines Gesamt-Jahresbudgets für Strom- und Energie aus. Die Kosten drohen dabei aber drastisch in die Höhe zu schießen. Die Situation ist bei jedem Verein und jeder Sportstätte verschieden. Manche habe noch langfristige und günstige Altverträge, einige zahlen schon jetzt deutlich mehr, bei vielen läuft der Vertrag mit Jahresende aus.

„Es liegt auf der Hand, dass die Kosten für viele Vereine nicht mehr zu stemmen sein werden, und braucht eine Lösung auf politischer Ebene. Wir fordern von der Politik einen raschen Energie- und Teuerungsausgleich sowie Sanierungs- und Umrüstungsförderung von Sportstätten. Durch Investitionen in die Nachhaltigkeit kann der Energiebedarf langfristig deutlich gesenkt werden. Generell sollten gemeinnützige Organisationen wie Sportvereine bei allen Klima- und Umweltförderungen auf allen Ebenen weiterhin antragsberechtigt sein. Diesbezüglich hat sich zuletzt schon einiges getan, über die vorhandenen Fördermöglichkeiten muss aber besser informiert werden. Zudem wäre etwa ein Zugriff der Vereine auf den Reparaturbonus wünschenswert“, so McDonald. Laut der Befragung würde beispielsweise jeder fünfte Verein (19,2 Prozent) in den kommenden fünf Jahren gerne eine Photovoltaik-Anlage errichten, 14,4 Prozent verfügen bereits über eine.

Es gibt aber auch viele Möglichkeiten, wie die Vereine und Sportler die Kosten kurzfristig abfedern können. „Wir wissen dank der Befragung, dass etwa beim Licht gespart werden kann. 54 Prozent aller Vereine verwenden noch gar keine LED-Lampen. Hier ist viel Potenzial da. LED-Lampen haben eine 15- bis 20-fach höhere Lebensdauer als klassische Glüh- und Halogenbirnen und sparen über die Lebensdauer gerechnet bis zu 90 Prozent Strom. Auch Bewegungsmelder sind sehr effizient“, sagt Thomas Dworak. Potential für Einsparungen ist auch beim Heizen der Gebäude gegeben. „Zwei Grad Celsius weniger in Hallen und Gebäuden bringen bis zu 12 Prozent Ersparnis bei den Heizkosten“, so der Experte.

Öffentliche Anreise oft unmöglich

Bei immerhin 41 Prozent der Sportstätten ist eine öffentliche Anreise nur sehr schwer oder gar nicht möglich. Bei rund jedem dritten Verein wurden bereits Maßnahmen gesetzt, die Mitglieder dazu bringen sollen, ihr Auto zuhause stehen zu lassen. „Es ist gut, dass sich viele Vereine hier Gedanken machen, aber auch noch Potenzial da. Es wäre wichtig, noch mehr auf Fahrgemeinschaften zu setzen oder wenn möglich gar auf das Fahrrad und die eigenen Beine. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung wäre es, ein eigenes Klimaticket für Vereinsgruppen zu entwickeln“, erklärt Peter McDonald.

Immerhin 70 Prozent aller Vereine bieten ihren Mitgliedern Vereinskleidung zum Kaufen an oder stellen sie kostenlos zur Verfügung. Ein Viertel der Befragten achtet bei der Vereinskleidung darauf, dass sie aus nachhaltigem Material besteht. Bei der Umfrage stellte sich heraus, dass die überwiegende Mehrheit der Vereine noch nicht wirklich darauf achtet, eine energiesparende Waschtemperatur zu wählen. „Wer die Waschtemperatur für seine Dressen richtig wählt, kann nicht nur umweltfreundlich waschen, sondern auch sparen. Das 40 Grad Programm spart zum Beispiel im Vergleich zum 60 Grad Programm rund 45 Prozent Strom“, rechnet der SPORTUNION-Präsident vor. Generell sollte kaltes Wasser von den Sportlern überall da genutzt werden, wo es möglich und sinnvoll ist.

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