Natürlich freuen wir uns über Medaillen bei Österreichischen und im Falle von Lukas Knechtl auch Deutschen Meisterschaften. Wer aber unser Trainerteam mit Lissy, Laszlo und Achim kennt, der weiß, dass stets ein Blick nach oben gerichtet ist, um auch international mitzufechten.
Dies gelang unseren VorzeigefechterInnen auf den jüngsten Wettkämpfen in ganz besonderer Art und Weise!
Giovanna Nitsche hat ja ihre Qualifikation für die U23-Europameisterschaft 2017 im April in Minsk schon seit Herbst 2016 in der Tasche. Dieser Erfolg scheint sie sehr zu erleichtern. Nach ihrem 3. Österreichischen akademischen Meistertitel in Folge im Jänner konnte sie nun auch wieder beim größten Studententurnier der Welt (über 300 Teilnehmer) groß auftrumpfen. Sie erreichte souverän als beste österreichische Fechterin das Finale gegen eine Französin.
Dort unterlag sie zwar, wirkte aber mit ihrer Silbermedaille alles andere als unglücklich.
Auch im Teamwettbewerb gewann die mit ihren Mannschaftskolleginnen Paula Schmidl, Anna Mehofer und Laura Puchacher Silber hinter Frankreich.
Einen weiteren internationalen Hammer lieferte Gio beim letzten U23 Europacup in Busto Arszisio: Unter 169 Teilnehmern belegte sie den hervorragenden 26. Rang und bestätigte ihre EM-Quali sehr eindrucksvoll.
Bei demselben Turnier sprang Gloria Wolkerstorfer “im letzten Moment” auf den U23-EM-Zug: Mit Platz 56 beschenkte sie sich nicht nur selber mit dem begehrten EM-Ticket sondern sorgte als 3. qualifizierte auch dafür, dass der Österreichische Fechtverband im Damendegen eine Mannschaft in Minsk stellen darf!
Auch Lukas Knechtl mußte bis zuletzt um sein Ticket für die U20-EM- und WM in Plovdiv kämpfen.
Zum letzten Weltcup-Turnier in Helsinki reiste Lukas aufgrund seiner tollen Resultate im Weltcup im Dezember in Bratislava und Basel als 2. der Nominierungsrangliste an (4 qualifizieren sich) an, im harten deutschen Qualifikationssystem kann aber bis zuletzt alles passieren.
Tatsächlich vergeigte Lukas den Einzelwettbewerb in der finnischen Hauptstadt gewaltig, profitierte aber davon, dass seine Mitkonkurrenten auch nicht viel besser im Einzel fochten und qualifizierte sich somit als Nummer 2 für die EM und WM.
Gleich am nächsten Tag focht er dann in Helsinki mit seiner deutschen Mannschaft im U20-Mannschafts-Weltcup. Und die Jungs agierten über Nacht wie verwandelt. Als 7. der Weltrangliste gesetzt gewannen sie im ersten Match mit 45-31 gegen Österreich.
Das Viertelfinale wurde dann zum Krimi gegen die starken Amerikaner: Lukas Team rannte die ganze Zeit einem Rückstand nach. Erst Lukas konnte dann zum 22:22 ausgleichen, ehe sein Team um Max Busch, Samuel “Sami” Unterhauser und Teamkapitän Rico “Ringo” Braun mit 32-30 den Sack zumachten.
Im Halbfinale wartete dann der Weltranglisten-Erste aus Frankreich. Mit einer tollen, taktisch extrem disziplinierten Mannschaftsleistung ließ man dem Favoriten nie eine Chance und gewann 45-41.
Im 2. Halbfinale hatten sich die Italiener gegen die Russen durchgesetzt, so dass es im Finale zum Klassiker “Italien-Deutschland” kam. Lange Zeit blieb das Match ausgeglichen, erst am Ende konnten die Italiener (mit etwas Unterstützung des Kampfrichters) davonziehen und gewannen das Weltcup-Turnier in der finnischen Hauptstadt.
Mit Platz 2 verbesserte sich Lukas mit seinem Team auf Platz 5 der Weltrangliste und darf sicher zum Kreise der Kandidaten gezählt werden, die beim Kampf um EM- oder WM-Medaillen in Plovdiv ein Wörtchen mitreden werden
Bemerkenswert war auch, dass alle deutschen Jungs, die die Quali am Vortag verpasst hatten, auf der Tribüne saßen und ihre Kollegen ordentlich anfeuerten. Congrats Burschen!!!!
Besonders stolz sind wir im Zusammenhang mit diesen internationalen Top-Leistungen auf 2 Punkte:
- Alle 3 FechterInnen sind Mitglied des TalenteTeams der Sportunion Steiermark. Diese Unterstützung hilft uns sehr, unseren AthletInnen das professionelle Umfeld zu bieten, das notwendig ist, um in den Degendisziplinen internationale erfolgreich sein zu können.
- Alle 3 EM/WM-Fahrer haben ihre großartigen Erfolge während ihres Studiums geschafft. Die Drop-Out-Problematik war gerade bei Fechtern aus der Steiermark immer besonders groß: Bis zur Matura lief alles recht erfolgreich, aber danach hat man mitunter nie wieder etwas von den Talenten gehört. Wir haben mit unseren 3 gezeigt, dass der duale Weg “Ausbildung/Beruf und Leistungssport” keine leere Phrase sein muss!
DIE MITGLIEDER DER GRAZER FECHTUNION VERNEIGEN SICH VOR EUCH!!!