Mit etwas Abstand lässt sich bilanzieren: Für den österreichischen Para-Ausnahmesportler Thomas Frühwirth war das Jahr 2025 ein sportliches Meisterstück. Die Saison begann mit einem ausgedehnten Trainingslager in Thailand, wo Frühwirth nicht nur an seiner eigenen Form feilte, sondern auch wertvolle Einheiten mit dem thailändischen Nationalteam absolvierte. Bereits Mitte Februar folgte der erste Härtetest – der Paratriathlon-Weltcup in Abu Dhabi. Der Start hätte kaum besser laufen können: Frühwirth sicherte sich gleich zum Auftakt den Sieg.
Ein Frühjahr im Hochleistungsmodus
Der Mai leitete eine besonders intensive Phase ein. Innerhalb von acht Wochen bestritt der Steirer sechs Rennwochenenden – und beeindruckte mit konstanten Spitzenleistungen. Er holte Silber im Einzelzeitfahren sowie Rang vier im Straßenrennen beim UCI-Paracycling-Weltcup in Ostende (Belgien). Es folgten Siege beim Paratriathlon-Weltcup in Samarkand (Usbekistan), bei der österreichischen Paratriathlon-Meisterschaft in Schweinfurt (Deutschland) sowie bei der Paratriathlon-EM in Besançon (Frankreich). Ein Trainingslager in den französischen Alpen mit 42 Stunden Training in nur acht Tagen unterstreicht die Intensität dieser Phase. Abgerundet wurde der Block mit dem Titelgewinn bei der Paracycling-ÖM in der Schweiz. Einziger Rückschlag: die Disqualifikation beim Rennen in Yokohama.
Formaufbau zu Hause – und erneute Erfolge
Die Vorbereitung auf die UCI-Paracycling-Weltmeisterschaften absolvierte Frühwirth anschließend in Österreich. Direkt aus dem Training heraus startete er beim Paratriathlon-Weltcup in Tata (Ungarn) – und triumphierte erneut. Bei der Paracycling-WM in Ronse (Belgien) folgte das erste große Saisonhighlight: Frühwirth verteidigte seinen Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren erfolgreich. Auch im Straßenrennen präsentierte er sich in Topform und sicherte sich die Bronze-Medaille.
Krönender Abschluss in Australien
Zum Saisonende stand mit der Paratriathlon-WM im australischen Wollongong ein weiteres Großereignis auf dem Programm. Die Vorbereitung verlief makellos, ebenso die Anreise und die letzten Einheiten vor Ort. Im Rennen selbst bestätigte Thomas Frühwirth seine Ausnahmestellung: Er holte auch diesen WM-Titel – und wurde damit im selben Jahr Weltmeister in zwei Disziplinen.
Ein außergewöhnliches Kunststück, das im modernen Parasport nur noch wenige Athleten vollbringen. Die Doppelkrone unterstreicht Frühwirths Platz in der internationalen Spitze.
Trainieren am Limit – und gesund bleiben
Diese Saison war nur möglich, weil Thomas Frühwirth gesund blieb. Seit November 2024 blieb er von ernsthaften Verletzungen und Krankheiten verschont – ein zentraler Faktor in einem Jahr, in dem er gemeinsam mit Trainer Christoph Peprnicek das Trainingslimit bis an die Grenze ausreizte. Hitzetraining, Höheneinheiten (IHHT) und akribische Belastungssteuerung prägten die Vorbereitung. Trotz der Härte blickt Frühwirth mit Dankbarkeit auf das Jahr zurück. Er spricht von schmerzhaften, aber bereichernden Momenten, von neuen Kulturen und beeindruckenden Landschaften – und davon, wie sehr ihn das Arbeiten am Limit weiterhin motiviert.

