Klettern für Kids? Ja!

Ab welchem Alter? Welche Vorteile bringt es? Outdoor oder Indoor? Diese und weitere Fragen hat uns Andreas Rainer, Obmann des Tiroler Klettervereins Prägraten ALPIN, zum Klettersport beantwortet.

 

„Jakob, pass bitte auf!“, rufe ich unserem fast Fünfjährigen zu, der wieder etwas gefunden hat, wo er raufklettern kann. Als Mama schwanke ich gedanklich zwischen Bewunderung und Panik. Ich habe mich schon öfters gefragt, ob „richtiges“ Klettern bereits etwas für ihn wäre. Laut Andreas Rainer können Kinder bereits im Alter von 4 bis 6 Jahren mit dem Klettern beginnen. Das hängt von deren körperlichen Reife ab. „Aufgrund der Körpergröße und der geringeren Spannweite, benötigen Kinder in diesem Alter engere Griffabstände. Kletterhallen bieten teilweise eigene Kinderbereiche an“, so der Experte, der aber auch darauf hinweist: „In dem Alter ist das Durchhaltevermögen und die Konzentrationsfähigkeit geringer. Bei uns können Kinder mit sechs Jahren in den Kinderklettergruppen beginnen das ist meiner Meinung nach das ideale Alter.“ Spielerisches Krafttraining Klettern ist für Kinder ein spielerisches Krafttraining für den ganzen Körper. Es schult Konzentration, Beweglichkeit, Bewegungskoordination und Gleichgewicht. Die Sportart stärkt das Selbstbewusstsein, eigene Grenzen werden wahrgenommen und überwunden. „Darüber hinaus lernen Kinder auch, Verantwortung zu übernehmen: insbesondere die Größeren, die schon sichern dürfen“, so Rainer. Welche Voraussetzungen sollten die Kids und Teenies mitbringen? „Freude an der Bewegung“, so der Experte. Besonders im Jugendalter ist auch Geduld gefragt, da aufgrund von Wachstum und Gewichtszunahme leichte Routen plötzlich kurzzeitig wieder schwieriger werden können. Wenn es im Umfeld übrigens niemanden gibt, der sich beim Klettern auskennt, ist unbedingt ein Kurs zu empfehlen. „Die Sicherungstechnik muss von Beginn an richtig erlernt werden“, weiß Andreas Rainer, „außerdem können Kinder mit Gleichaltrigen klettern.“ Fragt sich jetzt nur mehr, ob man besser Outdoor oder Indoor beginnt: Rainer empfiehlt, die Kids den Sport in Boulderhalle oder Boulderbereich ausprobieren zu lassen. Wichtig dabei ist, dass die Eltern die Kinder nicht gleich in bestimmten Routen „hoch schreien“. „Kinder haben dann schnell keine Lust mehr oder bekommen Angst. Wichtige Regeln im Boulderbereich: Nicht zu hoch klettern, abklettern und nicht hinunter springen. Rücksicht auf andere nehmen. Grundsätzlich sollte man In- wie Outdoor darauf achten, dass geeignete Kinderbereiche vorhanden sind. Kletterrouten im Freien sind länger. „Aus meiner bisherigen Erfahrung sind Kinder draußen motivierter. Die Abwechslung der Routen ist größer. Im Freien kann man Kinder auch zu einem liebevollen Umgang mit der Natur inspirieren.“

Text: B. Schaumberger-Binder

Eine Liste mit Vereinen der SPORTUNION, die Klettern für Kids und Teens anbieten, findet ihr unter www.familiii.at/klettern

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