Der UHK Krems hat seinen ersten Matchball verwandelt und den Meistertitel in der Handball Liga Austria (HLA) gewonnen. Die Niederösterreicher behielten am Samstagabend nach mehreren Aufholjagden gegen Titelverteidiger HC Hard mit 28:26 (12:14) die Oberhand und entschieden die “best of three”-Serie mit 2:0 für sich. Für die Wachauer war es der zweite HLA-Titel der Vereinsgeschichte, 2019 hatten die Kremser ebenfalls vor heimischer Kulisse gegen Hard triumphiert.
Bester Werfer des Spiels war Hard-Spielmacher Ivan Horvat mit neun Toren, für die Kremser avancierte Goalie Thomas Eichberger mit einem gehaltenen Siebenmeter wenige Sekunden vor Schluss zum Matchwinner. Auch Marko Simek überzeugte mit acht Treffern, womit er einen großen Anteil am insgesamt fünften österreichischen Meistertitel der Kremser hatte. “Ich bin seit gestern fieberfrei. Es war unglaublich, so ein hartes Spiel. Ich bin einfach froh, dass es so geklappt hat”, sagte Eichberger im ORF.
“Unglaublich genial. Wir können sehr stolz sein”, sagte Fabian Posch nach seinem letzten Spiel für die Kremser: “Es ist schon ziemlich kitschig.” Krems-Trainer Ibish Thaqi widmete den Triumph seiner verstorbenen Mutter. “Heute ist der Titel für meine Mama. Sie hat von oben zugeschaut, sonst hat sie immer jedes Spiel gesehen”, sagte der Coach und lobte sein Team, das “verdient” Meister geworden sei.
Für den früheren Nationalspieler Jakob Jochmann endete die aktive Karriere mit einem Höhepunkt: “Es ist unbeschreiblich. Ich lebe meinen Traum, es hätte nicht besser sein können”, sagte der 28-Jährige. Nationalspieler Dominik Schmid ärgerte sich unterdessen über vergebene Chancen. “Wir haben am Ende die entscheidenden Situationen nicht verwertet. Es ist bitter und die Enttäuschung riesig”, sagte der Hard-Profi.
In einer intensiven Partie erwischten die Gäste den besseren Start. Nach einer Viertelstunde führte Hard mit 7:4, der bis dahin überragende Goalie Golub Doknic parierte bis zu diesem Zeitpunkt die Hälfte aller auf ihn geworfenen Bälle. Nachdem die Wachauer den Ausgleich wiederherstellten (8:8/21.), erspielten sich die Gäste einen komfortablen Vier-Tore-Vorsprung zum 13:9 (28.). Ein Tor von Eichberger über das ganze Spielfeld unmittelbar vor der Pausensirene machte den Gastgebern wieder Hoffnung.
Nach dem Seitenwechsel gelang den Kremsern erst der Ausgleich, nach einer Dreiviertelstunde sogar die Führung (21:20). In einer spannenden Schlussphase ging es hin und her, besonders Eichberger hielt die Niederösterreicher auch in doppelter Unterzahl im Spiel. Wenige Sekunden vor Ende hielt Eichberger noch einen Siebenmeter von Schmid.