Im Sportzentrum NÖ standen an Fronleichnam am 3. Juni 2021 internationale Stars wie der türkische 200m Weltmeister Ramil Guliyev oder auch der Weltklasse Hochspringer Jamal Wilson von den Bahamas am Start des traditionellen SPORTUNION Liese Prokop-Memorials. Die internationalen, sowie die zahlreiche heimischen Topathletinnen und -athleten rund um Diskus-Riese Lukas Weißhaidinger, Mehrkampf – Ass Ivona Dadic oder Staatsmeisterin Leni Lindner zeigten großartige Leistungen. Für den emotionalen Höhepunkt sorgte allerdings Lokalmatadorin Beate Schrott (UNION St. Pölten Leichtathletik), die ebenso mit einer Top-Leistung von ihrem Heimpublikum Abschied nahm.
Lukas Weißhaidinger bestätigt Favoritenrolle
Diskus-Topstar Lukas Weißhaidinger zeigte gleich von Beginn an, wer der Herr im Ring ist. Mit einer Weite von 67,76m bestätigte der Oberösterreicher seine großartige Form zu Saisonbeginn und siegte ungefährdet vor Apostolos Parellis (CYP), der auf eine Weite von 61,90m kam. Ein finaler Wurf von Weißhaidinger mit Risiko flog auf 69,43 m, die österreichische Rekordmarke vereitelte aber ein knapper Übertritt.
Schrott mit Schritt Richtung Olympia
Schon im Vorlauf konnte Top-Favoritin Megan Tapper (JAM) mit 12,99s die 13-Sekunden-Schallmauer unterbieten. Im selben Lauf stellte Beate Schrott bei ihrem letzten Antreten beim Heimmeeting in 13,14s neue Saisonbestleistung auf. Im Finale steigerte sich die WM-Finalistin von Doha dann noch auf 12,87s. Im Sog der Jamaikanerin zeigte sich Schrott noch einmal verbessert und drückte ihre Saisonbestleistung auf sehr starke 13,05s. Für die Niederösterreicherin ein wichtiger Schritt in Richtung Olympia-Qualifikation.
Die Niederösterreicherin wurde ob ihres sportlichen Abschieds von St. Pölten emotional: „An dem Lauf im Finale gibt es eigentlich nichts auszusetzen, den habe ich sehr gut erwischt. Heute war es nicht einfach für mich, ich musste mich schon beim Aufwärmen sehr zurücknehmen, um nicht zu emotional zu werden. Nach dem Wettkampf durften jetzt ein paar Tränen fließen, denn jetzt war es wirklich mein letztes Rennen hier bei meinem Heimmeeting. Es war eine wunderschöne Zeit, ich bin meinem Verein sehr dankbar für dieses sehr schöne Meeting und die vielen Jahre, in denen die UNION St. Pölten mich immer unterstützt hat“, sagte die 33-Jährige.
Fehlstart kostet Guliyev den Sieg
Im 100m-Sprint der Männer war 200m-Ex-Weltmeister Ramil Guliev (TUR) trotz leichter Erkrankung eine Klasse für sich. Schon im Vorlauf lag er mit 10,25s voran, auch im Finale war er im Ziel klar vorne (10,23s), wurde aber wegen eines Fehlstartes disqualifiziert. Dadurch ging der Tagessieg an Zdenek Stromsik (CZE), der sich mit 10,32s vor dem Niederösterreicher Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) durchsetzte, der mit 10,48s nach dem Lauf sehr zufrieden war.
Wilson verpasst Meetingrekord
Der Sieg im Hochsprung ging an den Favoriten und Publikumsliebling Jamal Wilson, der sich am Ende an der Meeting-Rekord-Höhe von 2,28 Meter versuchte, nachdem er zweimal knapp an 2,25 gescheitert war. Letztlich musste er sich aber mit übersprungenen 2,21 Metern begnügen. Bis dahin hatte der Weltklasse-Hochspringer, der eine Bestmarke von 2,33 stehen hat, alle Höhen mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit gemeistert.
Nachwuchs auf den Spuren der Topstars
Lokalmatadorin Lena Pressler (UNION St.Pölten) zeigte über 400m Hürden einen tollen Lauf, kam auf der Zielgeraden nochmal an Laufsiegerin Mariya Mykolenko (UKR, 57,92s) heran, stellte mit 58,64s neue persönliche Bestleistung auf und blieb damit sehr deutlich unter dem geforderten Limit für die U23-EM von 60,75s.
Im Vorfeld des SPORTUNION Liese Prokop Memorials fand die SPORTUNION NÖ Leichtathletik Landesmeisterschaft U16/U18 statt. Insgesamt waren 8 SPORTUNION NÖ Vereine und 5 Vertreter aus weiteren Bundesländern am Start. Für viele Jugendliche war dieser Wettkampf ein erster Test nach der langen „Corona-Pause“. Trotz vieler fehlender Trainingsstunden zeigte sich der Nachwuchs bereits in guter Form und nutzte die optimalen Bedingungen im Sportzentrum NÖ. Eine herausragende Leistung zeigte die U16 Athletin Anjali Perera (UVB Purgstall) mit starken 11,83s über 80m Hürden.