Auf die Plätze! Fertig! Los! SPORTUNION-Leuchtturmprojekt „Young Athletes“ startet durch!

Im vergangenen Jahr wurde „Young Athletes“, ein polysportives und bundesweites Nachwuchsförderprogramm zur gezielten Förderung von leistungsorientierten Sportler:innen im Alter von 12 bis 15 Jahren, von der SPORTUNION Österreich gestartet. Ab dem 9. März 2024 geht es jetzt in die zweite Runde. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Ernst Happel-Stadion warfen SPORTUNION-Präsident Peter McDonald, “Young Athletes”-Expertin Liliane Kuster, Profiradsportlerin Carina Schrempf sowie die 12-jährige Athletin Josefine Hauer einen Blick in die Zukunft des Sports in Österreich.

Rückblickend auf die Ausgangslage vor einem Jahr erinnern wir uns daran, dass die österreichische Sportlandschaft vor großen Herausforderungen stand und das auch heute noch immer tut: Das Fehlen von Goldmedaillen bei der alpinen Ski-WM und nur zwei Bronzemedaillen bei der Junioren-WM ließ 2023 die Alarmglocken läuten. Mangelt es an Talenten? Oder ist die Stufe vom Nachwuchs- und Breitensport zum Leistungssport zu hoch? Tatsache ist: In Umfragen bestätigen zwar rund 94 Prozent den Wert von Sport bereits in jungen Jahren, doch nur jeder zweite Erwachsene bewegt sich häufig mit den Kindern. Tatsache ist auch: Bei einzelnen Sportarten beträgt die Drop-out-Rate bei den 14- bis 19-Jährigen mittlerweile bis zu 90 Prozent.

Leistungssport auf die Zukunft vorbereiten

Vor einem Jahr wurde deshalb von der SPORTUNION das “Young Athletes”-Programm ins Leben gerufen, ein Nachwuchsförderprogramm, das darauf abzielt, Österreichs Leistungssport auf die Zukunft vorzubereiten. Das Programm ist unter dem typischen Kadersystem und unter Oberstufenbundesleistungsschulen wie z. B. dem Leistungszentrum Südstadt angesiedelt. SPORTUNION Österreich-Präsident Peter McDonald im Rahmen einer Pressekonferenz im Ernst Happel-Stadion: „Wir schauen, dass der Unterbau sinnvoll die Kids unterstützt. Danach können sie sich immer noch entscheiden: Gehe ich in Richtung Spitzensport und vielleicht in ein Leistungssportzentrum? Oder bleibe ich im Verein drinnen?“ Das Hauptziel von „Young Athletes“ besteht somit darin, den Abstand zwischen Nachwuchs- und Leistungssport möglichst gering zu halten. „Der gesellschaftliche Auftrag von Programmen wie diesem ist enorm wichtig“, so McDonald. „Denn nur, wenn man Perspektiven schafft, kann die Dropout-Quote am Weg vom Nachwuchs- zum Leistungssport erfolgreich verringert werden.“

“Bewegung und Sport sollte tägliches Brot sein”

„Obwohl einzelne Vereine immer wieder talentierte Leistungssportler:innen hervorbringen, fehlt es in Österreich in der Breite an flächendeckenden entsprechenden Entwicklungsstrukturen“, so Peter McDonald. Dies wird besonders im Vergleich zu Ländern wie Norwegen deutlich, wo Bewegung und Sport einen festen Bestandteil des täglichen Lebens darstellen. „Bewegung und Sport gehören dort zum täglichen Brot“, merkt immer wieder auch „Young Athletes“-Programm-Botschafter Christoph Sumann an. In Norwegen sind schon die Betreuer:innen der kleinsten Kinder verpflichtet, ihre Schützlinge täglich in die Natur zu bringen. In Norwegen – mit 5,4 Millionen Einwohner:innen – kommen rund 12.000 Multisportvereine auf ca. drei Millionen Mitglieder.

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„Im Nachwuchs nicht die Masse“

Die Herausforderung im beinahe doppelt so großen Österreich (9 Mio. Einwohner:innen) liegt hingegen darin, dass wir im Nachwuchsbereich nicht die notwendige Breite haben. Stattdessen haben wir Aufholbedarf. Obwohl es eigentlich einfach klingt: „Je mehr Menschen im Breitensport aktiv sind, desto mehr schaffen es auch in den Spitzensport“ (Sumann). Punktuell wären Zulauf und Interesse ja vorhanden: „Eltern-Kind-Turnkurse der SPORTUNION sind so rasch ausverkauft wie ein Rock’n-Roll-Konzert der Rolling Stones“, so McDonald. „Das Geheimnis liegt in einem Umfeld, das den Leistungsgedanken zwar fördert, aber nicht einfordert“, weiß auch Carina Schrempf, „Young Athletes“-Testimonial. Die erfolgreiche Leichtathletin und Profiradsportlerin unterstützt ab diesem Jahr die jungen Athleten und Athletinnen mit Rat und Tat. „Mit dem Projekt „Young Athletes“ werden Rahmenbedingungen geschaffen, die keine Reihe an Zufällen erfordern, um als junge Sportlerin und Sportler langfristig am Ball zu bleiben. Genauso etwas braucht es, um sportliche Entwicklungsmöglichkeiten ohne Druck aufzuzeigen und neben der Leistung vor allem Freude und Leidenschaft am Sport zu vermitteln.“ Peter McDonald: „Wir haben Nachholbedarf.“ Die Lösung für den SPORTUNION Präsidenten: „Man muss jungen Sportlern und deren Umfeld das Gefühl geben, dass sie im Sport sowohl willkommen sind als auch Perspektiven für sie vorhanden sind.“

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So funktioniert das Programm „Young Athletes“

„Das Programm ist wegweisend für aufstrebende junge Sporttalente, die bisher noch nicht in einem Leistungszentrum oder einer Sportschule betreut wurden“, so McDonald. „Unser Ziel ist es, die jungen Talente nicht nur sportlich zu fördern, sondern auch deren Umfeld, also Eltern und Vereine ganzheitlich zu unterstützen.“ Und so funktioniert das Programm: Jährlich werden etwa 130 junge Sportler:innen im Alter von zwölf bis 15 Jahren aufgenommen. Im März starten die Screenings, die auf vier Regionen aufgeteilt sind und in diesem Jahr mit Auftaktevents in Klagenfurt (Kärnten), Klaus (Vorarlberg), St. Pölten (Niederösterreich) und Salzburg (Salzburg) beginnen. Die “Young Athletes” werden dort von Expert:innen sowohl sportmotorisch als auch sportpsychologisch getestet und zu ihrer Ernährung befragt.

Stärkung von Wettkampfsport in den Vereinen

Pro SPORTUNION-Verein dürfen maximal zwei Sportler:innen teilnehmen, wobei zumindest die Hälfte Mädchen sein sollte. Das Programm richtet sich nicht an Athlet:innen, die bereits in Leistungssportschul-Modellen betreut werden. Als erstes standardisiertes Nachwuchsleistungssport-Programm der SPORTUNION soll „Young Athletes“ den gesunden, nachhaltigen und leistungsorientierten Wettkampfsport in den Vereinen stärken und erste Basisschritte zur nachhaltigen Reduzierung der Drop Out Rate von Athlet:innen speziell in der Altersgruppe 12-15 Jahre setzen.

In Österreich fehlt es in der Breite an flächendeckenden entsprechenden Entwicklungsstrukturen

Sportsarea Grimming: Highlight & Abschluss

In den folgenden Monaten werden nicht nur die Athlet:innen selbst geschult und nehmen an hochwertigen Workshops teil – es gibt auch Angebote für das Umfeld, einschließlich Trainer:innen und Eltern. Neben der zweiten Screeningrunde erwartet die Athlet:innen ein breites Spektrum an Aktivitäten, darunter Athletiktrainings (von der Kraftkammer bis zur Regeneration), Medien- und Kochworkshops, Mentaltraining, Erfahrungsberichte aus dem Profisport sowie polysportiver Spaß und Action! Das polysportive “Young Athletes Camp” findet dann während der Herbstferien in der Sportsarea Grimming in Niederöblarn statt und bildet den großen Höhepunkt des Programms.

Junge Talente & erfolgreiche Sportler:innen

Im Verlauf des gesamten „Young Athletes“-Programms bietet sich den jungen Talenten immer wieder die Möglichkeit, sich mit erfolgreichen Sportlern und Sportlerinnen austauschen. 2023 waren dies etwa Ivona Dadic (Leichtathletik), Bernhard Reitshammer und Simon Bauer (beide Schwimmer) oder Lilian Kuster (Ultraradfahrerin). Begleitet wird das gesamte Programm von Testimonials wie z.B. dem Biathleten und Skilangläufer Christoph Sumann oder Carina Schrempf, „die geradezu ideal ist für ein polysportives Förderungsprogramm wie Young Athletes“, so McDonald. Carina Schrempf war zunächst eine erfolgreiche Leichtathletin, ehe sie ebenso erfolgreich auf den Radsport umsattelte und mittlerweile beim belgischen Profiteam Fenix-Deceunick unter Vertrag ist. Weshalb sie sich für die jungen Athleten und Athletinnen engagiert: „Vor allem für Kinder und Jugendliche ist es so wertvoll, ein gutes Körpergefühl zu entwickeln und sich selbst einschätzen zu lernen. Es müssen und sollen nicht alle Profisportler:innen werden. Es ist auch wichtig, neben dem Sport noch andere Säulen zu haben. Aber zu vermitteln, dass sich Durchhaltevermögen lohnt und dass der Sport eine so wichtige Konstante im Leben bildet, die auch im Umgang mit anderen Herausforderungen hilfreich sein kann, ist mir ein besonderes Anliegen.“

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Vom Breiten- zum Leistungssport

Mit Josefine Hauer wird in diesem Jahr eine junge Gymnastin und Eiskunstläuferin am „Young Athletes“-Programm teilnehmen. Seit fünf Jahren trainiert die 12-jährige Niederösterreicherin Gymnastik, seit zwei Jahren am glatten Eis – fünf bis sechs Mal pro Woche. Dass sie 2024 am „Young Athletes“-Programm teilnehmen wird, war für Fini rasch geklärt: „Ich hoffe, dass ich viele Infos und Tipps zum Thema Ernährung Sportpsychologie und Athletik in meinen Trainings- und Wettkampfalltag einbauen kann.“ Als Ziel hat sich die ehrgeizige Jungathletin nämlich gesetzt, „die Kaderpunkte zu schaffen und in die nächsthöhere Kategorie aufzusteigen.“ Als größere Ziele hat sie sich gesetzt, bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie bei Olympischen Spielen teilzunehmen. Das „Young Athletes“-Programm soll ihr dabei unter die Arme greifen.

128 Talente. 9 Bundesländer. 73 Vereine. 47 Sportarten.

Die Bilanz nach dem ersten „Young Athletes“-Jahr ist beeindruckend: Insgesamt 128 Talente aus allen neun Bundesländern und den verschiedensten Sportarten nahmen teil. Die Programmteilnehmer:innen kamen aus verschiedenen 73 SPORTUNION-Vereinen und betreiben in ihren Vereinen 47 verschiedene Sportarten. McDonald: „Wir haben damit einen Stein so sehr ins Rollen gebracht, dass wir in diesem Jahr innerhalb kürzester Zeit quasi ausgebucht waren.“ In einzelnen Bundesländern wollten 2024 so viele junge Talente am „Young Athletes“-Programm mitmachen, dass sogar ein Aufnahmestopp gesetzt werden musste.

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