Die Tiroler Judo-Meisterschaften aller Altersklassen (U12, U14, U16, U18, U21 und AK) an einem Tag auszutragen – das bedeutet Judo-Festival. Ein solches Judo-Festival fand am 22.05.2022 in der Innsbrucker Leitgebhalle statt. Austragender Verein war – wie schon 2021 – wiederum das Judozentrum
Innsbruck, Wettkampfleitung und Kampfrichterwesen lagen wieder in den bewährten Händen von Renate Wassermann und IJF-Kampfrichter Peter Lichtblau. Sichtlich zufrieden und stolz auf seine Tiroler
Judofamilie zeigte sich Tirols Judo-Präsident Martin Scherwitzl, der 225 Judoka aus allen Tiroler Vereinen begrüßen konnte.
Osttirols Judoka präsentierten sich in bester Form und kehrten mit 31 Medaillen, davon 9 in GOLD, 13 in SILBER und 9 in BRONZE in die Heimat zurück.
Die frischgebackenen Tiroler Meister 2022:
Athlet: Kategorie: Gewicht: Platzierung:
Reiterer Anna U12 -44 1.
Sharov Sergey U12 -42 1.
Poppeller Nika U12 -28 1.
Wibmer Sarah-Marie U18 -52 1.
Wibmer Sarah-Marie U21 -48 1.
Girstmair Marc U21 -81 1.
Raneburger Leonie U21 -57 1.
Raneburger Leonie AK -57 1.
Bretschneider Gabriel AK -90 1.
Im wahrsten Sinne des Wortes meisterlich kämpfte Anna Reiterer, die sich in der Kategorie U12/-44 kg ihren ersten Tiroler Meistertitel holte und diesen Wettkampftag so richtig auskostete: Anna trat in gleich drei Klassen an, holte sich in der nächsthöheren Gewichtsklasse -48 kg Silber und bei den U14/-44 kg noch eine Bronzemedaille.
Eine erfolgreiche Mission „Titelverteidigung“ absolvierte Sergey Sharov (U12/-42 kg), der im entscheidenden Kampf einen Wertungsrückstand aufholen musste und dem exakt in der letzten Kampfsekunde noch der entscheidende Ippon-Wurf gelang. Gratulation zu diesem Kampfgeist!
Sanft (Judo übersetzt bedeutet „der sanfte Weg“) geworfen und alle ihre Gegnerinnen festgehalten bis zum Ippon hat auch Nika Poppeller, die ob ihres ersten Meistertitels bei ihrem ersten Antreten überhaupt eine strahlende Siegerin abgab.
2 x Gold in der U18 und U21 und dazu noch Silber in der allgemeinen Klasse – dazu braucht es Können und einen besonderen Willen: Sarah-Marie Wibmer hat diesen besonderen Willen, mit dem ihr im U21- Finalkampfe gegen die starke Innsbruckerin Verena Fröhlich (österreichische U18-Meisterin und U21- Vizemeisterin) ein wunderschöner Ippon durch Uchi-Mata (Innenschenkelwurf) gelang.
Alles richtig gemacht hat Marc Girstmair: Dazu zählt einmal seine Entscheidung, sich nach einer längeren Judo-Abstinenz wieder voll und ganz dem Mattentraining zu widmen und dann genau an diesem Tag wieder in „alter Form“ auf der Matte zu stehen: Marc bearbeitete seine Gegner konsequent im Griffkampf, um dann die schönsten Fußfegetechniken zu werfen und seine Gegner in den Würgegriff zu nehmen. Mit dem Tiroler Meistertitel U21/-81 kg und zwei Vizemeistertiteln U21/-100 kg und AK/-81 kg begeisterte Marc alle.
Packend und elegant zugleich – könnte man den Auftritt der zweiten „Matten-Heimkehrerin“ Leonie Raneburger bezeichnen: Dass sie sich im Judogi, dem traditionellen japanischen Judoanzug, wohl fühlt, zeigte Leonie Raneburger schon bei ihren ersten Auftritten. Nach einer längeren (der schulischen wie beruflichen Ausbildung geschuldet) Judo-Pause ist Leonie nun wieder präsent. Sie kürte sich zur zweifachen Tiroler Meisterin, wobei ihre Gegnerin in der AK Sylvia Konzmann (IJF Coach für Namibia Schools’ Judo) DAN-Qualität (der Dan, wörtlich „Rang“, bezeichnet den Meistergrad/schwarzer Gürtel).
06 Minuten und 10 Sekunden Kampfzeit im Golden Score – und noch kein Ende …. es schien fast, als ob Gabriel Bretschneider und Tobias Told vom Judozentrum Innsbruck ewig weiterkämpfen wollten. In der Allgemeinen Klasse/-90 kg besiegte Gabriel Bretschneider zunächst seinen Innsbrucker Freund Stefan Zimmermann, ein ebenbürtiger Gegner, mit Ippon. Um einiges länger dauerte sodann der Kampf gegen Tobias Told. Ein Kampf ganz nach dem Geschmack des Publikums. Beide suchten die Entscheidung. Immer wieder verhakten sie sich in einem O-soto-gari oder Ko-soto-Gari, riskant für beide, ehe sich Gabriel Bretschneider durchsetze und den Titel sicherte. Ein großes Lob an zwei großartige Sportler.
Die Tiroler Vizemeister 2022:
Alles gegeben und sehr, sehr gut gekämpft haben die nachstehend angeführten Kämpferinnen und Kämpfer, die sich zur Tiroler Vizemeisterin bzw. zum Tiroler Vizemeister kürten:
Athlethin/Athlet: Kategorie: Gewicht: Platzierung:
Fuetsch Anja U12 -36 2.
Reiterer Anna U12 -48 2.
Unterberger Paul U12 -50 2.
Ganzer Leonie U18 -57 2.
Brugger Victoria U18 -63 2.
Girstmair Marc U21 -100 2.
Ganzer Leonie U21 -57 2.
Brugger Victoria U21 -70 2.
Brugger Victoria U21 78 2.
Wibmer Sarah-Marie AK -48 2.
Mariacher Petra AK -63 2.
Wiesler Manuel AK -66 2.
Girstmair Marc AK -81 2.
Die Bronze-Medaillengewinner 2022:
Dass im Judo oftmals der Augenblick zählt, ob man gewinnt oder verliert, ist bekannt und manchmal tut der Einschlag auch weh, womit nicht nur das Aufkommen auf der Matte gemeint ist. Das Blatt kann sich aber schon das nächste Mal wieder wenden. Mit dem Gewinn der Bronzemedaille gab es für die
nachstehend angeführten Kämpferinnen und Kämpfer dann doch noch ein versöhnliches Ende:
Athlethin/Athlet: Kategorie: Gewicht: Platzierung:
Rainer Gregor U12 -34 3.
Brunner Noah U12 -34 3.
Steiner Marie U12 -32 3.
Kurnik Timo U12 -46 3.
Libiseller Andreas U14 -50 3.
Fuetsch Anja U14 -36 3.
Reiterer Anna U14 -44 3.
Ganzer Leonie U16 -57 3.
Brugger Leonie AK 78 3.
Die weiteren Platzierungen:
Kämpfen und gewinnen wollen auch die nachstehend angeführten Kämpferinnen und Kämpfer, kein
Zweifel, so wie sich Felix und Co in Innsbruck präsentiert haben. Sie sind Sieger, auch wenn sie diesmal
nicht auf dem Podest standen:
Athlethin/Athlet: Kategorie: Gewicht: Platzierung:
Manfreda Felix U14 -34 4.
Schneeberger Elias AK -81 4.
Sharova Maria U12 -32 5.
Manfreda Felix U12 -34 5.
Frey Luis U12 -34 5.
Kellner Philipp U12 -38 5.
Kellner Philipp U14 -38 5.
Poppeller Natalie U14 -36 5.
Waldner Eline U12 -40 5.
Riepler Leo U14 -42 7.
Stadler Pascal U16 -66 7.
Für das Betreuerteam um Mario Riepler, Obmannstellvertreter der Judo Union Raiffeisen Osttirol, war dieses gemeinschaftliche Antreten in allen Altersklassen wieder ein Erlebnis, das einfach gut tut: „Mein Kompliment an alle Judoka, die mutig, mit Hirn und Herz auf die Matten gingen und wiederum ein so tolles Mannschaftsergebnis möglich machten. Mein Dank geht aber auch an das Trainerteam, das wieder einen hervorragenden Job gemacht hat und unsere Judoka judotechnisch, aber auch psychologisch perfekt auf diese Meisterschaften vorbereitet hat: So ein Wettkampf ist vor allem für die Kids immer eine Mischung aus Erlebnis und Herausforderung.“