4. Sportgipfel Tirol zum Thema „Jugend braucht Sport“

St. Anton am Arlberg ist für internationale Sportveranstaltungen, allen voran die Skiweltmeisterschaft 2001 und die alle zwei Jahre stattfindenden, legendären Arlberg Kandahar Rennen, bekannt. Vor diesem Hintergrund ging gestern der bereits 4. Sportgipfel Tiro St. Anton am Arlberg über die Bühne – pandemiebedingt wieder als digitales Event. Die Lebensraum Tirol Holding stellte im Rahmen eines Pressegesprächs neue Studien, aber auch Lösungen zum Trendsport Pistentourengehen vor und bei einem Live TV-Talk wurde das Thema „Jugend braucht Sport – was fehlende Bewegung bei Kindern auslöst“ diskutiert.

Zum Auftakt des vierten Sportgipfel Tirol – St. Anton am Arlberg lud die Lebensraum Tirol Holding zu einem digitalen Pressegespräch, bei dem neue Studien aber auch Lösungen zum Trendsport Pistentourengehen präsentiert wurden. (mehr dazu: Breiter Konsens für Interessenausgleich beim Skitourengehen).

Live TV-Talk: Lebendige Diskussion zum Thema Jugend braucht Sport

Angesichts der Covid-19-Krise wurde ein brandaktuelles Thema diskutiert: „Jugend braucht Sport – was fehlende Bewegung bei Kindern auslöst“ versammelte ein prominent besetztes Podium beim abschließenden TV-Talk, der live auf ORF sport+ und diversen Streams zu sehen war. Moderator Lukas Schweighofer konnte dabei die ehemalige Skirennläuferin und 3-fache Mutter Marlies Raich, den Generalsekretär des ÖSV Christian Scherer, den Präsidenten der SPORTUNION Peter McDonald, die Tiroler Gesundheitspsychologin Silvia Exenberger sowie den Freerunner und Betreiber der 4 Elements Academy Lukas Steiner auf der Bühne begrüßen. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, sportliche Aktivität vor allem bei Heranwachsenden hat viele positive Effekte.

Peter McDonald hob die gute bestehende Sport-Vereinskultur in Österreich hervor, die es in fast keinem anderen Land in dieser Form gäbe. Der Stellenwert des Sports sei hierzulande zwar groß, dennoch nehme die Anzahl der Schulskikurse und Sommersportwochen in den letzten Jahren kontinuierlich ab. Wie wichtig Sport für die Menschen ist, sei bei der Politik noch nicht angekommen. McDonald forderte auch mehr Willen seitens der Politik in Sport zu investieren und plädierte für die flächendeckende Öffnung von öffentlichen Sportstätten wie beispielsweise Schulen für Vereine und Verbände zugänglich zu machen. Der SPORTUNION-Chef wünscht sich zudem Leistungsvereinbarungen statt Förderungen und eine „Nachwuchssport-Garantie“ für die fortlaufende Pandemie.

„Sport reduziert Angst!“

Exenberger, die aktuell die Einflüsse von Covid-19 auf Kinder untersucht, gab Einblicke in ihre Forschungsergebnisse. Sie stellte fest, dass sich im Laufe der Pandemie die negativen Auswirkungen auf Kinder immer weiter erhöht haben. Dazu zählen vor allem die Veränderung des Schlafrhythmus wie vermehrte Ein- und Durchschlafprobleme, negative Gedanken und vermehrte Essstörungen. „Sport reduziert Angst! Kinder sollten es gewohnt sein, sich zu bewegen und das auch gerne tun. Durch regelmäßige Bewegung können die Kinder ihr Selbstwertgefühl steigern – das muss gefördert werden“, so Exenberger. Dies bestätige auch Marlies Raich, die die Rolle der Eltern in Bezug auf sportliche Betätigungen hervorhob: „Sport beginnt in der Familie. Wir versuchen unseren Kindern den Spaß an der Bewegung zu vermitteln, denn das ist ein wunderbarer Ausgleich.“ Eltern können allerdings nicht alles alleine abdecken, Sport müsse auch mit Freunden und in einer Gemeinschaft ausgeübt werden, das steigere das Selbstvertrauen und den Ehrgeiz.

Christian Scherer wies auf die soziale Verantwortung der Sportverbände und -vereine hin und forderte diese auf, mit einer Stimme zu sprechen, um so mehr Gehör in der Politik zu finden. Es brauche ein gemeinsames Commitment und den politischen Willen, mehr Mittel in die Sport- und Jugendförderung zu investieren. So seien etwa die Sportfördermitteln in den letzten Jahren nie angepasst bzw. valorisiert worden und deshalb „stimmen aktuell die Rahmenbedingungen einfach nicht mehr. Qualifizierte Betreuung beim Sportverein darf und soll etwas kosten, nur so kann es gelingen mit professionellen Trainern die Begeisterung bei den Jungen für den Sport zu wecken.“

Lukas Steiner, der in seiner 4 Elements Academy in Hall zahlreiche Kinder und Jugendliche betreut, bedauerte, dass durch die Einschränkungen und Lockdowns viele den Zugang zum Sport verloren haben. Er sprach sich dafür aus, auch außerhalb der Vereinsstrukturen in Österreich mehr Bewegungs- und Begegnungszonen im öffentlichen Raum zu schaffen, um so Barrieren möglichst gering zu halten und körperliche Betätigungen zu ermöglichen. Außerdem gab er zu bedenken, dass unsere Gesellschaft Raucherpausen und Screenpausen fordert, aber es nicht gelingt flächendeckende Bewegungspausen einzuführen.  Angesprochen auf seine Wünsche für eine Zeit nach der Pandemie meinte Steiner abschließend: „Ich freue mich auf viele aktive Menschen in meinem Umfeld – wir werden dann gemeinsam eine riesengroße Bewegungsparty feiern!“

Sportgipfel Tirol – St. Anton am Arlberg – Bilanz und Ausblick 2023

Die Verantwortlichen zogen trotz der abermals schwierigen Rahmenbedingungen ein zufriedenes Fazit des Sportgipfels Tirol – St. Anton am Arlberg und kündigten bereits jetzt die 5. Auflage an, die wiederum im Vorfeld der traditionellen Arlberg Kandahar Rennen (13-15. Jänner 2023) und der anschließenden FIS Alpine Junioren Ski Weltmeisterschaften 2023, stattfinden wird.

Alle Bilder zum Sportgipfel hier: APA Fotoservice

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