Der Verein ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit) hat im März seinen jährlichen Rassismus-Report vorgestellt. Die Mehrheit der 1.479 gemeldeten Fälle spielten sich im Internet ab. Auch der Sportbereich ist betroffen, wie etwa eine Studie der FIFA zeigt.
Bei der Initiative ZARA sind 2022 österreichweit 1479 Meldungen von rassistischen Vorfällen eingegangen. Gegenüber dem Vorjahr (da waren es noch 1977) ging die Gesamtzahl zurück. Angestiegen ist allerdings der Anteil jener Menschen, die nicht Zeugen, sondern selbst betroffen waren und die sich daraufhin an die Initiative gewandt haben. Er beträgt inzwischen 24 Prozent.
Am häufigsten sind mit über 300 Vorkommnissen antimuslimische Handlungen registriert worden, gefolgt von anti-schwarzem Rassismus. Bei 999 der gemeldeten Fälle handelte es sich um diskriminierende Erfahrungen im Internet. Dass Rassismus auch im Sport nach wie vor ein großes Thema ist, zeigt eine aktuelle Studie der FIFA. Nicht nur am Sportplatz, sondern eben vor allem auch online.
Der Weltfußballverband analysierte im Rahmen der Endspiele der Europameisterschaft 2020 und des Afrika-Cups 2022 beleidigende Kommentare gegenüber Fußballern auf sozialen Netzwerken und stellte fest, dass 38 Prozent davon rassistisch waren, 40 Prozent homophob und weitere neun Prozent religions- oder fremdenfeindlich.
Die SPORTUNION ruft dazu, auf bei rassistischen oder homophoben Vorfällen nicht wegzuschauen und lädt Betroffene sowie Zeugen dazu ein, sich bei den Beratungsstellen von ZARA zu melden. “Wir stehen als SPORTUNION für Gleichbehandlung und gegen jede Form von Rassismus. Sport verbindet und baut Brücken”, so SPORTUNION-Präsident Peter McDonald anlässlich des internationalen Tages gegen Rassismus im März. Im Rahmen der Initiative #sportverbindet unterstützt der Dachverband Projekte, die sich für eben diese Werte einsetzen.