SPORTUNION präsentiert Vorschlag für Energie- und Teuerungsausgleich

Am Montag, 26. September 2022, fand im Haus des Sports eine Pressekonferenz zur aktuellen Teuerungswelle und drohenden Lockdowns im Sport statt. SPORTUNION-Präsident Peter McDonald stellte dabei eine mögliche Form eines Energie- und Teuerungsausgleichs vor. 

Eine aktuell inflationsbedingte Gesamtkostenbelastung von 545 Millionen Euro, dazu zu erwartende zusätzliche Energiekosten von 71 Millionen Euro und nach den Lohnrunden höhere Personalkosten zwischen 65,2 Millionen Euro und 131,5 Millionen Euro jährlich. Diese ernüchternden Zahlen (hier die gesamte von SPORT AUSTRIA in Auftrag gegebene Studie) stellte Ökonom Christian Helmenstein (SportsEconAustria) am Montag in Wien vor.

Insbesondere der organisierte Sport mit seinen 15.000 gemeinnützigen Vereinen steht in der Teuerungskrise mit dem Rücken zur Wand. Sportvereinen und Sportstättenbetreibern drohen “Teuerungs-Lockdowns”, weil es immer schwieriger wird, den Betrieb kostendeckend aufrecht zu erhalten. Die Conclusio: Es braucht eine Unterstützung der öffentlichen Hand.

“Situation ist dramatisch”

Sport Austria-Präsident Hans Niessl erklärte: “Die SportsEconAustria-Zahlen zeigen, dass die Situation dramatisch ist. Der organisierte Sport fordert deshalb die Bundesregierung auf, gegenzusteuern, indem sie eine Energiepreisbremse – auch für den gemeinnützigen Sport – einführt und, wie bereits signalisiert, die seit rund einem Jahrzehnt überfällige Erhöhung der Besonderen Bundes-Sportförderung (aktuell rund 80 Mio.) im Herbst tatsächlich in die Umsetzung bringt.”

“Die Pandemie hat gezeigt, was passiert, wenn Österreichs Vereinssport, wenn Österreichs Sportstätten, stillstehen. Dann leidet die physische und psychische Gesundheit der Bevölkerung, dann wackeln Arbeitsplätze. Vergessen wir bitte nicht, dass rund 357.000 Jobs direkt und indirekt mit dem Sport zusammenhängen und Sport dem Gesundheitssystem rund 530 Millionen Euro jährlich erspart. Sport ist kein Selbstzweck, sondern Gesundheits- und Wirtschaftsmotor!”, so Niessl weiter.

Beispiele und Lösungen der SPORTUNION

Im Breitensport werden die Mehrkosten für viele nicht zu stemmen sein. Ein gewöhnlicher Tennisverein mit drei bis vier Plätzen, Flutlicht und Vereinshaus hat einen Strombedarf von rund 6.000 kWh im Jahr, bislang hat das rund 380 Euro im Jahr gekostet. Bei den aktuellen Preisen sind hier Mehrkosten von rund 1.700 Euro zu erwarten, Netzkosten noch gar nicht eingerechnet. „Für kleinere Vereine ist das viel Geld. Es darf nicht sein, dass die Kosten an die Mitglieder weitergegeben werden oder die Plätze ganz zusperren müssen“, warnt SPORT AUSTRIA-Vizepräsident und SPORTUNION-Präsident Peter McDonald.

„Um das zu verhindern, braucht es einen Teuerungsausgleich für Strom, Gas, Öl und Pellets. Antragsberechtigt soll jeder Sportverein sein, wenn er, orientiert am Verbraucherpreisindex, künftig zumindest 5 Prozent höhere Kosten als 2021 hat. Dann sollen bei eigenen Sportstätten 80 Prozent der Teuerung und bei gemieteten Sportstätten 90 Prozent der Teuerung durch den Fond abgefangen werden. Die dafür nötigen Fördergelder würden rund 40 Millionen Euro betragen. Über Förderungen für nachhaltige Maßnahmen, die langfristig Geld sparen, müssen die Vereine besser informiert werden. Außerdem müssen, können und wollen die Vereine auch selbst Energie sparen. Der Empfehlungskatalog der SPORTUNION hilft dabei“, so McDonald.

Empfehlungen zum Energiesparen

Die SPORTUNION hat anhand ihrer großen Nachhaltigkeits-Vereinsbefragung Maßnahmen und Empfehlungen entwickelt. Die den Sportvereinen kurzfristig beim Sparen helfen können. Die Ergebnisse wurden Mitte September im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. In weiterer Folge hat die SPORTUNION für ihre Vereine nun auch einen Online-Überblick mit allen Zahlen und ausführlichen Empfehlungen entwickelt, der seit Montag unter sportunion.at/greensportunion zu finden ist und laufend aktualisiert wird.

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